Truppe mit besonderem Arbeitsgerät

TRIER/TRIER-SAARBURG. 25 Jahre ist eigentlich kein Alter. Für die Rettungshundestaffel der Feuerwehr schon. Den Dienst mit den Vierbeinern gab es vor 1980 nicht.

Es gibt sie erst seit 25 Jahren, die "Facheinheit Rettungshunde/Ortungstechnik Trier" (RHOT) und dennoch nahm die Spezialeinheit schon an sehr vielen Einsätzen teil. Alarmiert werden die Feuerwehrhelfer mit den Vierbeinern dann, wenn es um die Suche nach Menschen geht, egal ob nach einer Naturkatastrophe oder bei vermissten Personen. Internationale Einsätze

Doch nicht nur in der Region Trier (die RHOT ist zuständig in den Grenzen des ehemaligen Regierungsbezirks Trier) wurden die Helfer mit den Spürnasen eingesetzt: Bereits fünf Jahre nach ihrer Gründung ging es 1985 in einen Einsatz nach Mexiko-City. Es folgten internationale Hilfsmaßnahmen in Armenien (1988) und in der Türkei (1992 und 1999). In einer Feierstunde im Feuerwehrgerätehaus in Olewig würdigte Triers Bürgermeister Georg Bernarding den Dienst der RHOT. Deren Arbeit verlaufe oft unspektakulär, sagte Bernarding, aber immer gehe es darum, Menschenleben zu retten. Es seien keine "Haushündchen" mit denen die Rettungshundeführer auf Spurensuche gingen. Ihr "Arbeitsgerät" sei ein ganz besonderes, eines was nach getaner Arbeit nicht kurzerhand in die Ecke gestellt werden könne. Der Umgang mit den Tieren erfordere einen hohen Zeitfaktor, erst recht im Hinblick auf Aus- und Fortbildung. Die Tätigkeit der sieben Männer (drei Berufsfeuerwehrleute, zwei von städtischen Löschzügen, zwei aus dem Landkreis Trier-Saarburg) sei unverzichtbar, betonte Bernarding. Zum Silberjubiläum überreichte Bernarding an RHOT-Leiter Gregor Braun (Medard) eine Dankurkunde der Stadt Trier. Die wenigen Staffelführer (Franz Hild, Achim Kohl, Gerd Scherf, Gregor Braun) stünden für Kontinuität der an die Berufsfeuerwehr angegliederten Spezialtruppe. Brandmeister Achim Kohl (Sirzenich), seit 1980 dabei, schied auf eigenen Wunsch aus. Bernarding dankte dem "verdienten Mann". Staffelleiter und Hauptfeuerwehrmann Gregor Braun (45) würdigte Kohls Verdienste mit einem Abschiedsgeschenk. Zur Hundestaffel sei er durch einen "dummen Zufall" gekommen, erinnerte er sich.1500 Stunden Ausbildung

"Dass dir der Hund das Liebste sei, sagst du oh Mensch, sei Sünde. Der Hund bleibt dir im Sturme treu. Der Mensch nicht mal im Winde." Dieser Versreim spiegele Kohls Begeisterung im Umgang mit Rettungshunden wider. Die Kameradschaft habe immer gestimmt. Anerkennende Worte für Kohl und die "beliebte Trierer Staffel" fand Landesbeauftragter Karl Heinz Wölbert (Linz/Rhein). Clara Zins-Grohé (Gerolstein) überbrachte die Glückwünsche des Vereins für Deutsche Schäferhunde. Rettungshundeführer opferten viel Freizeit: Bis ein Hund komplett ausgebildet sei, gingen mindestens 1500 Stunden drauf, so Kohl. Und was zeichnet einen Rettungshund aus? Der Hund müsse ein tadelloses Wesen, eine gute Nase und einen ausgeprägten Spiel- und Beutetrieb haben. Kohl: "Dann kann man alles mit ihm machen."

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