Trier-West. (QO) Zahlreiche Menschen haben an Allerheiligen auf dem West-Friedhof ihrer Angehörigen gedacht. Nach den Zerstörungen in den Tagen zuvor waren die Gräber wieder sorgfältig in Ordnung gebracht und geschmückt worden. "Diebstähle gab es hier schon immer, aber nun verstärkt", stellt eine Besucherin fest, ein älterer Herr kommentiert: "Das ist eine Sauerei, manche haben vor nichts mehr Respekt." Gerlinde Vucenovic und ihre Angehörigen waren fassungslos: Wo am Vortag noch die wertvolle Grablampe gestanden hatte, gähnte nun ein Loch. "Jedes zweite Grab war betroffen", erinnert sich ihre Schwester. "Innerhalb von drei Wochen war es das dritte Mal, dass so etwas passiert ist."

Seit September seien bis zu 100 Gräber bestohlen und beschädigt worden, teilte die Polizei mit. Der Schaden gehe in die Tausende, vom ideellen Schaden ganz abzusehen.

In mindestens vier Fällen habe ein Täter nachts sein Unwesen getrieben, ein Teil der Grabutensilien sei offenbar bereits verschrottet worden.

Der Tatverdächtige sei gefasst, verkündet ein Schild am Friedhofseingang; wer etwa eine metallene Grableuchte oder -vase vermisse, solle sich melden.

"Ich habe meine Lampe im Polizeipräsidium gesehen, zusammen mit rund 50 weiteren", sagt Gerlinde Vucenovic. Die seien allerdings kaputt.

Pater Aloys Hülskamp segnete an Allerheiligen gemeinsam mit Pater Reinhard Büker und Pater Othmar Preis jedes einzelne Grab. "Die Menschen hier geben sich viel Mühe, ihrer Verstorbenen würdig zu gedenken."

Gerlinde Vucenovic hofft, dass das Grab ihres Mannes in Zukunft von Diebstählen verschont bleibt. Sie kommentiert trocken: "Die Auswahl ist ja jetzt wieder groß."

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