Gräff-Ermittler werten hunderte weitere Spuren aus

Trier · Nach fast einem Jahr hat die Ermittlungsgruppe zum Fall der vermissten Studentin Tanja Gräff ihre Arbeit abgeschlossen. Hunderte Spuren wurden verfolgt. Ergebnis sind mögliche neue Ermittlungsansätze. Die Arbeit wird nun vom Fachkommissariat für Kapitaldelikte fortgeführt.

Die drei Männer der Ermittlungsgruppe, die 2010 eingesetzt worden war, sind nach Mitteilung des Polizeipräsidiums allesamt erfahrenen Kriminalbeamte, die vorher nicht mit dem Fall Tanja Gräff befasst waren waren (und somit unvoreingenommen an die Ermittlungen herangehen konnten). Sie haben während der Zeit ihrer Ermittlungen rund 200 Leitzorder mit hunderten von Spuren durchforstet. Die Ermittler hätten nach Unklarheiten, möglichen Widersprüchen in den Aussagen und nach neuen Ansätzen gesucht. "Sie haben ihre Arbeit sehr gründlich gemacht und sind dabei auf mögliche weitere Ermittlungsansätze gestoßen", teilt die Polizei mit. Diese würden inzwischen von den Beamten des Fachkommissariats für Kapitaldelikte weiterverfolgt und überprüft.

Polizeipräsident Lothar Schömann und Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Jürgen Brauer dankten den Beamten der Ermittlungsgruppe für die monatelange Untersuchung des Falls. "Ihre Arbeit war wichtig und wertvoll, weil wir nichts unversucht lassen wollen, um das Schicksal von Tanja Gräff zu klären. An diesem Vorsatz ändert sich auch heute - viereinhalb Jahre nach dem spurlosen Verschwinden der jungen Frau - nichts", sagte Schömann bei der der Abschlussbesprechung.

Immer noch gehen Hinweise zu der vermissten Lehramtsstudentin aus Korlingen bei der Polizei ein, und jedem einzelnen Hinweis würden die Ermittler nachgehen.

Dass es auch viele Jahre nach einem Verbrechen noch gelingt, den Fall aufzuklären, zeigte jüngst der Fall Lolita Brieger. Diese junge Frau war vor fast 30 Jahren verschwunden. Aufgrund weiterer Hinweise wurde im Oktober die Leiche der Frau gefunden.

Die Ermittler appellieren an mögliche Zeugen oder Mitwisser, sich bei der der Kriminalpolizei Trier zu melden.

Hinweise werden auch vertraulich entgegengenommen. Die Staatsanwaltschaft Trier hat gemeinsam mit dem Trierischen Volksfreund für Hinweise, die zur Ermittlung des Aufenthaltsortes der Studentin oder zur Ermittlung oder Ergreifung der Täter führen, insgesamt eine Belohnung von 30.000 Euro ausgesetzt.

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