Verein pflegt Gräberfeld in Pfalzel

Trier-Pfalzel · Auf dem Pfalzeler Friedhof sind seit rund 60 Jahren 125 Kriegstote bestattet worden. Durch das Zusammenwirken verschiedener Stellen und den Einsatz der Initiative Pro Pfalzel (IPP) präsentiert sich die Kriegsgräberanlage in einem würdigen Zustand.

 Sauber, mit neuen Pflanzen und eingefassten Beeten: Der Bestattungsort von Opfern des Zweiten Weltkriegs ist in 400 Arbeitsstunden und mit 50 000 Euro in einen würdigen Zustand versetzt worden. TV-Foto: Gabriela Böhm

Sauber, mit neuen Pflanzen und eingefassten Beeten: Der Bestattungsort von Opfern des Zweiten Weltkriegs ist in 400 Arbeitsstunden und mit 50 000 Euro in einen würdigen Zustand versetzt worden. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Pfalzel. Die Initiative Pro Pfalzel macht immer wieder mit ehrenamtlichen Verschönerungsaktionen von sich reden. Mal ist es eine ansprechende Sitzgruppe am Moselufer, die der Verein errichtet, oder die Friedhofskapelle, die sie saniert. 75 Mitglieder hat der Verein, Vorsitzender ist Horst Görgen. Etwa acht Leute hätten sich seit letztem Herbst für die Instandsetzung der Kriegsgräber auf dem Pfalzeler Friedhof engagiert. Es galt, Moos von den Grabsteinen zu entfernen, sie zu reinigen und mit Tiefengrund zu behandeln, Beete einzufassen und Grünzüge mit künftig geringem Pflegeaufwand zu bepflanzen. Die Eigenleistung betrug 400 Arbeitsstunden. Der Verein wurde von Stadt, Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterstützt. Die Kosten von 50 000 Euro werden aus Bundesmitteln finanziert. Der Einsatz sei nicht nur als Beitrag zur Friedensarbeit wichtig, sagt Raimund Schneider (ADD). Viele Pfalzeler würden regelmäßig die Gräber aufsuchen und fühlen sich ihren Toten sehr verbunden, sagt Herbert Kern von der IPP. Allein am 24. Dezember 1944 gab es nach einem Bombenangriff mehr als 100 Tote in Pfalzel. 53 Zivilisten, 25 Soldaten, Zwangsarbeiter und Verschleppte befinden sich unter den Toten, die zum Teil zu mehreren in einem Grab bestattet sind. Im Herbst will die IPP auf dem Friedhof eine Gedenk- und Friedensfeier ausrichten und ein Gedenkstein, der noch gefertigt wird, soll an die Kriegstoten erinnern. gsb

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