Anflugschneise für Uhus von Sämlingen befreit

Hohenfels-Essingen · Der Nabu Daun hat mit einer weiteren landschaftspflegerischen Aktion die Lebensbedingungen für Uhus im Basaltbruch Hohenfels verbessert. Die nachtaktiven Jagdvögel können jetzt ungehindert ihre Nester anfliegen. Schon im vorigen Jahr waren dort Bäume gefällt worden.

 Mit einer Raupe wird im Basaltbruch Hohenfels der Oberboden abgeräumt. Foto: NABU Daun

Mit einer Raupe wird im Basaltbruch Hohenfels der Oberboden abgeräumt. Foto: NABU Daun

Hohenfels-Essingen. Die Gruppe des Nabu hat im Steinbruch Hohenfels einen neuen Rohboden geschaffen. Damit wurde eine weitere Pflegemaßnahme im Vogelschutzgebiet Vulkaneifel umgesetzt.
Etwas gewöhnungsbedürftig mag für Spaziergänger aktuell der Anblick des Basaltbruches Hohenfels sein. Dort war mit einer Kettenraupe auf der Bruchsohle großflächig Boden abgeschoben worden. Wie die Nabu-Gruppe mitteilt, sind dies aber nicht Vorbereitungen zur Wiederaufnahme einer Abbautätigkeit. Vielmehr handele sich um eine Pflegemaßnahme im Vogelschutzgebiet Vulkaneifel.
Der Basaltbruch Hohenfels sei Bestandteil dieses speziell zum Schutze des Uhus ausgewiesenen EU-Vogelschutzgebietes und werde entsprechend dem von der Naturschutzbehörde bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Koblenz aufgestellten Pflegeplan bewirtschaftet. In dem vor mehr als 30 Jahren stillgelegten Bruch seien erstmals im vergangenen Jahr Pflegemaßnahmen durchgeführt worden (der TV berichtete). Damals sei der Baumaufwuchs vor der Brutwand gerodet worden, da die hohen Bäume dem Uhu das Anfliegen seiner Brutwand unmöglich gemacht haben. Nun sei durch das Abschieben des Bodens mitsamt dem Sämlingsaufwuchs der zweite Schritt erfolgt. Dazu habe die Eigentümerfirma des Bruches kostenlos eine Raupe zur Verfügung gestellt. Die Maßnahme sei nach den Vorgaben der Naturschutzbehörde erfolgt und vor Ort von der Nabu-Gruppe Daun betreut worden.
Von dieser Maßnahme profitiert nicht nur der Uhu, dessen Brutwand so längere Zeit von hinderndem Bewuchs frei bleibt. Der neugeschaffene Rohboden speichert wesentlich besser die Wärme als dies bei beschattetem Boden der Fall sei. Diese Funktion kommt wärmeliebenden Reptilien und Insekten zugute. Gerade Insekten sind auf solche Rohböden oft angewiesen, um ihre Brutkammern anlegen zu können. red

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