"Bernd, wir brauchen dich!"

DAUN. Im Juli läuft die auf fünf Jahre befristete Projektstelle Schulsozialarbeit im Dekanat Daun aus. Deshalb trafen sich Schüler, Schulleiter, Lehrer, Kooperationspartner und Vertreter des Bistums mit dem Stelleninhaber Bernd Berenz zum Erfahrungsaustausch.

 Die auslaufende Projektstelle des Schulsozialarbeiters Bernd Berenz (Zweiter von rechts) stand im Mittelpunkt eines Auswertungstreffens, das der Pastoralreferent Aloys Perling (links) moderierte.Foto: Brigitte Bettscheider

Die auslaufende Projektstelle des Schulsozialarbeiters Bernd Berenz (Zweiter von rechts) stand im Mittelpunkt eines Auswertungstreffens, das der Pastoralreferent Aloys Perling (links) moderierte.Foto: Brigitte Bettscheider

"Die Stelle ist unverzichtbar bei der Wertevermittlung und als Bindeglied zwischen Schule, Elternhaus, Jugendarbeit und Kirche", lautete die Einschätzung der Lehrer nach den Erfahrungen mit Bernd Berenz, der fünf Jahre die Projektstelle "Schulsozialarbeit im Dekanat Daun" inne hatte. Auch bei den Schülern kam der Sozialarbeiter gut an: "Mit Bernd können wir über Probleme reden und in der Freizeit tolle Sachen unternehmen, wir brauchen ihn", sagten sie bei der Veranstaltung, die das Auslaufen der Projektstelle zum Thema hatte. Schulsozialarbeit soll fortgeführt werden

Trotz des Erfolgs könne das Bistum die Projektstelle nicht fortführen, sagte Bernhard Zaunseder, Abteilungsleiter Kinder- und Jugendpastoral beim bischöflichen Generalvikariat in Trier. "Aber wir sind ja für euch da", tröstete die Leiterin der Dauner Geschäftsstelle des Caritasverbands, Marlene Wierz, die Schüler. Moderiert wurde die Veranstaltung von Pastoralreferent Aloys Perling (Kelberg) und der pädagogischen Referentin Annette Hoff (Bitburg). Zwei Dutzend Interessierte hatten sich in einem Klassenraum der Dauner Hauptschule versammelt. Sie reflektierten ihre Eindrücke und Erfahrungen nach fünf Jahren Schulsozialarbeit. Die Schüler der Hauptschulen Daun und Niederstadtfeld berichteten von der Wohngemeinschaft auf Zeit, dem Deeskalations-Training und dem Streitschlichterprogramm, das Berenz initiiert hatte. Die beiden Schulleiter und die Vertreter der Lehrerkollegien erinnerten an Aktionen zum Welt-Aidstag, zur Suchtprävention oder die Elternabende. Der Schulsozialarbeiter hat mit 16 verschiedenen außerschulischen Einrichtungen zusammen gearbeitet. Dazu gehörte auch das Haus der Jugend in Gerolstein, dessen Leiterin Ute Schmitt erklärte, dass durch den Wegfall der Stelle "ein großes Loch geschlagen" werde. Michael Dahmen, Jugendreferent des Evangelischen Kirchenkreises Trier, bezeichnete Schulsozialarbeit als "zukunftsweisende Begleitung von jungen Menschen". Über Bernd Berenz sagte er: "Er ist schon durch seine Person Brücke und Einladung." Lob kam auch von anderer Seite: Der Kriminalbeamte Hubert Lenz (Wittlich) bescheinigte Berenz "große persönliche Kompetenz, hohes Engagement sowie eine ruhige, besonnene und sehr freundliche Art". Marlene Wierz vom Caritasverband betonte, dass Schulsozialarbeit unabdingbar sei, damit Jugendliche ihr Leben besser meistern. Die Geschäftsstellenleiterin setzte zugleich ein Hoffnungszeichen gegen den offensichtlichen Verdruss der meisten Anwesenden darüber, dass die Projektstelle ausläuft. Wie bereits in Bitburg und Prüm installiert, so soll es im Bereich Daun auch in Zukunft Schulsozialarbeit geben. Rektor Matthias Klein (Grund- und Hauptschule Niederstadtfeld) berichtete von der Zusage aus Mainz, dass 15 000 Euro pro Jahr dafür bereit gestellt werden. Kooperationspartner seiner Schule wird der Caritasverband sein. "Es finden bereits Gespräche statt", sagte Dekanatsreferent Thomas Reichert und betonte mit dem Blick darauf, dass die Caritas vom Bistum getragen wird: "Die Kirche zieht sich also nicht zurück." Für die Hauptschule Daun erklärte Rektor Hans Schlüter, dass eine Arbeitsgruppe gebildet worden sei, die sich mit außerschulischen Kooperationspartnern über die Fortführung der Schulsozialarbeit berate. Und Bernd Berenz? Er geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Im Herbst beginnt er mit dem Studium der praktischen Theologie in Mainz. Aber an den Menschen, denen er in den zurückliegenden fünf Jahren als Schulsozialarbeiter begegnet ist, hängt sein Herz.

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