Die Krimi-Hauptstadt Hillesheim
Hillesheim hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Art Krimi-Hochburg entwickelt: Ein Verlag, eine Buchhandlung, eine Bibliothek, ein Café und demnächst auch ein Antiquariat, sie alle sind dem Krimi eng verbunden. Mittendrin agieren die beiden "kriminellen" Köpfe: Monika und Ralf Kramp.
Hillesheim. "Ich mag an Hillesheim das Miteinander, den positiven "Klüngel" unter uns Geschäftsleuten", lobt Buchhändlerin Monika Kramp. Als sie 1999 ihre Buchhandlung Lesezeichen eröffnete, fiel ihr eines sofort auf: "Das Publikum hier ist anders, viel anspruchsvoller." Das gab ihr den Mut, das Buchsortiment mit einem eigenen Krimikabinett zu erweitern. Passend zu ihrer eigenen Lese-Vorliebe: "In einem guten Krimi stecken gesellschaftspolitische Themen, Liebe und Herzschmerz und natürlich Mord und Totschlag, spannend verpackt." Diese Liebe zum Kriminalroman teilt sie mit ihrem Mann Ralf. Als der Mitte der 1990er Jahre seinen ersten Eifel-Krimi "Tief unterm Laub" im kbv-Verlag veröffentlichte, ahnte er noch nicht, dass genau dieser Verlag wenige Jahre später ihm gehören würde.
Kriminalhaus in der "Krimihauptstadt"
Mittlerweile bilden Verlag und Buchhandlung, gemeinsam mit dem Café Sherlock und einer einzigartigen Krimibibliothek eine Einheit im Kriminalhaus, mitten im Zentrum der kleinen Stadt.
"Der Erste, der Hillesheim in seinen Krimis immer wieder erwähnt hat, war ja Jacques Berndorf", erinnert sich Kramp. Das habe immer häufiger Krimi-Touristen angelockt. Seit der Eröffnung des Kriminalhauses 2007 im Rahmen von Tatort Eifel, bei der großer Medienandrang herrschte, sei der Ort richtig bekannt geworden: "Wenn wir heute auf einer Messe oder bei Krimi-Veranstaltungen sagen, wir kommen aus Hillesheim, dann heißt es "Ah, aus der Krimihauptstadt!"
Kein Ort im deutschsprachigen Raum sei so eng mit dem Thema des literarischen Verbrechens verknüpft, hat Krimi-Macher Kramp erfahren. Das sei aber auch ein Verdienst der Hillesheimer: "Die begleiten das positiv, und das ist für Monika und mich mehr wert als irgendeine materielle Zuschusskiste."
In Kramps Krimis spielt Humor eine wichtige Rolle. Vor allem seine Kurzgeschichten nutzen den schwarzen Humor, der oft als englischer Humor bezeichnet wird, was "eigentlich Quatsch ist, die Engländer haben diese Art nur früher für sich entdeckt."
England und die Eifel
Privat zieht es das Ehepaar Kramp im Urlaub immer wieder nach England. Eine Gemeinsamkeit von vielen zwischen den beiden, denn ihre Berufe hätten "unglaublich viele Schnittmengen, auch zwischen privatem Vergnügen und beruflichem Alltag", erklären beide. Die Eifel ist für die Kramps Arbeits- und Lebensmittelpunkt: "Wenn wir über die Eifel reden, geht uns das Herz auf." Ihrer Leidenschaft für den Krimi fügen sie gerade einen weiteren Baustein hinzu. Im Sommer eröffnen sie das Antiquariat Krimi&Co. (aix)
