Eifeler Paar kauft Dauner Kino

Daun · Kurt Römer und seine Lebensgefährtin Heike Müller, die auch Eigentümer der Firma Ticket in Rengen sind, haben das Dauner Kino von einer Fürther Firma gekauft. Nach Angaben der neuen Besitzer hat die Übernahme mehr als eine Million Euro gekostet.

Daun. Kurt Römer ist mit seiner Firma Ticket als Lieferant der Kassensysteme schon von Anfang an mit dem Dauner Kino verbunden, doch sein Ziel war es schon immer, es auch zu besitzen. "Ein Kino war schon immer mein Kindheitstraum. Ich habe schon 1983 zu Thomas Dausend, der in Daun früher die Kinos hatte, gesagt, dass ich irgendwann selbst einmal ein Kino betreibe."
Seit 2006, in dem Jahr, als das Kino in Daun eröffnet wurde (siehe Extra), habe er jedes Jahr bei der Betreiberin, der Fürther Firma RoWo, angeklopft. "Zunächst wollten wir es allerdings noch pachten", erzählt Kurt Römer. 2010 und 2011 habe er der RoWo ein Angebot gemacht, das Kino zu kaufen.
"Anfang 2012 haben wir uns auf der Filmmesse in Baden-Baden getroffen und sind uns näher gekommen, aber doch wieder nicht einig geworden. Erst im August haben wir uns schließlich geeinigt und im Herbst den Vertrag unterschrieben", erzählt Römer. "Deutlich über eine Million" habe er gezahlt.
Die Technik ist auf dem neuesten Stand. Römer: "Vieles ist erst Anfang des Jahres vom früheren Betreiber neu angeschafft worden. RoWo hat fast 400 000 Euro investiert."
Er und seine Lebensgefährtin Heike Müller haben nun eine Doppelbelastung. Ihr Unternehmen ticket.international, das seit 1998 im Gewerbegebiet Daun-Rengen ansässig ist, entwickelt, vertreibt und installiert Ticket- und Warenwirtschaftssysteme für die Freizeitindustrie, darunter auch Kinos.
"Bis 18 Uhr steht die Firma im Mittelpunkt, dann kommt das Kino. Das trennen wir auch rigoros. Wir wollen das Kino ins richtige Fahrwasser bringen und eine Struktur reinbekommen. Unser Ziel ist es natürlich, einen Geschäftsführer für das Kino zu finden", sagt Römer. Seinen Angaben nach hatte das Kino 60 000 bis 70 000 Besucher jährlich. "Damit kommen wir zurecht, wir freuen uns aber natürlich, wenn noch mehr Gäste kommen", sagt Heike Müller. Das Bistro soll ein großer Treffpunkt werden, und eine Änderung ist schon gemacht worden: "Es herrscht Rauchverbot", sagt Heike Müller.
Die Substanz des Gebäudes ist laut den neuen Besitzern gut, investiert wird aber weiter, zum Beispiel 35 000 Euro für die Erneuerung der Klimaanlage.Extra

Bis die Kreisstadt nach fast 20 Jahren wieder ein Kino bekam, gab es viele Probleme. Schon im Dezember 2003 sollte der "Kinopalast Vulkaneifel" von der Firma Alfred Speiser Kinobetriebe GmbH mit Sitz im Weinheim eröffnet werden, doch dazu kam es nicht, weil Speiser mit seiner Firma Insolvenz anmeldete. Anschließend hatte die Fürther RoWo-Holding-Mediagroup, die zusammen mit Speiser die "Kinotainment GmbH" als Betreibergesellschaft der Einrichtung in Daun gegründet hatte, die Anteile des insolventen Partners übernommen. Erst 2006 wurde das Kino in der Leopoldstraße eröffnet. HG

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