Kleines Fest, großes Willkommen

Wiesbaum · Im Gründerzentrum in Wiesbaum sind Flüchtlinge, ihre Betreuer und Freunde zu einem Fest zusammen gekommen. Rund 100 Gäste sind der Einladung von Heike Bohn, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hillesheim, und Unternehmer Bernd Drosihn gefolgt.

 Miteinander in Kontakt kommen: Das ist beim Willkommensfest in Wiesbaum gelungen, wo sich immer wieder kleine Gesprächsrunden entwickeln. TV-Fotos (3): Alwin Ixfeld

Miteinander in Kontakt kommen: Das ist beim Willkommensfest in Wiesbaum gelungen, wo sich immer wieder kleine Gesprächsrunden entwickeln. TV-Fotos (3): Alwin Ixfeld

Foto: Alwin Ixfeld (AIX), ALWIN IXFELD ("TV-Upload Ixfeld"

Wiesbaum. Der kleine Yussuf ist zehn Monate alt. Interessiert schaut er sich die vielen Menschen um ihn herum an, aber bald fallen ihm die Augen zu und er schläft ein. Monatelang haben ihn seine Mama und sein Papa auf der Flucht aus Syrien getragen. Ihre Namen sollen nicht in der Zeitung stehen, sagt der Vater. Er erklärt das auf Deutsch, langsam um Worte ringend, aber er und seine Frau wollen die Sprache der neuen Heimat so schnell wie möglich richtig lernen.
Individuelle Unterbringung

 Bernd Drosihn begrüßt Flüchtlinge und Unterstützer.

Bernd Drosihn begrüßt Flüchtlinge und Unterstützer.

Foto: Alwin Ixfeld (AIX), ALWIN IXFELD ("TV-Upload Ixfeld"
 Yussuf: zehn Monate alt und nach monatelanger Flucht aus Syrien mit seinen Eltern in der Eifel in Sicherheit.

Yussuf: zehn Monate alt und nach monatelanger Flucht aus Syrien mit seinen Eltern in der Eifel in Sicherheit.

Foto: Alwin Ixfeld (AIX), ALWIN IXFELD ("TV-Upload Ixfeld"


"Unser Ziel ist es, die Menschen möglichst individuell unterzubringen, dann können sie sich viel besser integrieren und haben die Chance schnell Deutsch zu lernen, damit sie in Lohn und Brot oder eine Ausbildung kommen", erklärt Heike Bohn, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hillesheim.
Rund 60 Flüchtlinge leben derzeit in der Verbandsgemeinde. "Die Menschen hier sind total offen und die Hilfsbereitschaft ist enorm", betont Bohn. Auch Bewohner und Mitarbeiter vom Seniorenzentrum Katharinenstift aus Hillesheim engagieren sich, indem sie Fahrräder sammeln, reparieren und an Flüchtlinge weitergeben.
Ein gelbes Mountainbike wird symbolisch während des Fests überreicht. Der Hillesheimer Sportverein verteilt Sporttaschen, in denen unter anderem eine kostenlose Mitgliedschaft im Verein steckt. "Die Eifel ist sehr offen, was Flüchtlinge angeht", hat Bernd Drosihn fest gestellt. Der Unternehmer aus Wiesbaum, Chef von Tofutown (produziert vegetarische Lebensmittel), hat gemeinsam mit Freunden und Heike Bohn das Fest organisiert. "Wir wollten hier keine Show-Veranstaltung, sondern ein kleines gemütliches Fest für die Flüchtlinge und ihre Unterstützer", betont er.
Während die Band Gina and the Bow Ties rockige Klänge anschlägt oder Liedermacher Johannes Stankowski eher melancholische Töne zu Gehör bringt, entwickeln sich langsam Gespräche zwischen Menschen aus Eritrea, Ägypten, Syrien und der Eifel.
Dabei sind anfangs die Erwachsenen deutlich zurückhaltender als die Kinder. Die nehmen sich einfach an der Hand und spielen miteinander.

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