Pitter

Aus gut unterrichteten Kreisen habe ich gehört, dass ab sofort ein anderer Wind bei uns weht: Wer künftig im Gesundland Vulkaneifel arbeiten möchte, muss nicht nur in seinem Job was drauf haben, sondern auch noch topfit sein. Denn jeder soll ein Botschafter des Gesundlands sein.

Spart schließlich Werbungskosten. Die entsprechenden Stellenanzeigen in der Zeitung lauten dann so: Das Gesundland Vulkaneifel sucht einen engagierten Facility Manager (Hausmeister). Neben einer fachspezifischen Ausbildung, Berufserfahrung und handwerklichem Geschick in mehreren Bereichen können Sie eine Marathonzeit unter 3:30 Stunden, einen schwarzen Gurt oder die Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft in den Sparten Leichtathletik, Schwimmen oder Radfahren nachweisen. Wir freuen uns auf Sie! Oder: Für unsere integrative Einrichtung suchen wir mehrere Child Care Workers (Erzieherinnen). Sie verfügen über eine pädagogische Ausbildung, jahrelange Berufspraxis, mögen Kinder und sind sportlich aktiv - als Vorbild für die Kleinen. Wir erwarten Sie zu einem Vorstellungsgespräch und dem anschließenden Cooper-Test (klassischer Konditionstest). Legere Kleidung ist erwünscht. Bitte richten Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung samt Medaillen und Urkunden der Wettkämpfe der vergangenen drei Jahre sowie Nachweis einer Trainerlizenz an uns. Für Beamte und politische Ämter gilt das natürlich auch - je besser dotiert, desto anspruchsvoller natürlich die Vorgaben. Landrat Thiel als quasi Profi-Radler und Ex-Stadtchef Jenssen als Schwimm-As hatten und haben ohnehin nichts zu befürchten. Aber keine Angst, die Herren Robrecht, Klöckner, Häfner & Co.: Amtsträger haben Bestandsschutz. Nur moralisch könnte sich der ein oder andere, dem nach der zehnten Treppenstufe die Puste ausgeht, da etwas in Zugzwang fühlen. Vorbildfunktion und so! Wie ist sonst zu erklären, dass Bürgermeister Klöckner extra im Trainingslager war, um beim Maare-Mosel-Lauf dabei sein zu können. Und wieso sonst sollte Stadtbürgermeister Robrecht plötzlich auf dem Tennisplatz aufkreuzen? "Brauchst hier gar nicht zu lästern, mein kleines Dickbäuchlein. Dir fällt es ja auch leichter, die Kiste Stubbi zu leeren, als sie aus dem Keller zu holen", meckert die holde Gattin. Aber wartet nur alle ab: Im nächsten Jahr, da greife ich auch an, bestimmt, sagt

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