Sparen und auf Spenden hoffen

Auf Therapeuten- und Ärzterat sollen die Fortschritte im Sprechen und Laufen des seit Geburt beeinträchtigten Marcel (4) bei einer weiteren Delfintherapie ausgebaut werden. Gleichzeitig wird Nicole und Stefan Schilds ältester Sohn Fabian (6) therapiert, um als "Schattenkind" neben seinem Bruder zu neuem Selbstbewusstsein zu gelangen.

 Zu Hause in Lirstal Traktor fahren und in Kemer/Türkei mit den Delfinen schwimmen: Das begeistert die Kinder von Stefan und Nicole Schild, Marcel (rechts) und Fabian (links). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Zu Hause in Lirstal Traktor fahren und in Kemer/Türkei mit den Delfinen schwimmen: Das begeistert die Kinder von Stefan und Nicole Schild, Marcel (rechts) und Fabian (links). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Lirstal. (bb) Da strahlen die Brüder Fabian und Marcel vor Begeisterung um die Wette, denn ihr Papa nimmt sie an diesem Samstagnachmittag auf eine Traktorfahrt mit. Wer die Ausfahrt beobachtet, merkt auf den ersten Blick nichts von den Sorgen und Problemen, die seit Jahren auf der vierköpfigen Familie liegen. Denn Marcel war im November 2004 mit der seltenen frühkindlichen Entwicklungsstörung Arthrogryposis multiplex congenita (AMC) auf die Welt gekommen. Seine Sehnen und Muskeln sind nicht vollständig ausgereift, seine Sprachentwicklung verzögert sich, seine versteiften, verbogenen Gelenke müssen vielfach operiert werden, er trägt Orthesen.

Deutlich verbessert hatte sich sein Zustand allerdings, nachdem er im September 2007 und im Mai 2008 mit seiner Familie zur Delfintherapie nach Kemer/Türkei gereist war - ermöglicht durch eigene Ersparnisse, Spenden sowie Erlöse aus Veranstaltungen wie die beiden Spielfeste der Krabbelgruppe aus dem Nachbarort Retterath (der TV berichtete). "Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung und möchten nun dem Therapeuten- und Ärzterat folgen und unseren Kindern noch einmal die Chance geben, mit den Delfinen zu schwimmen", erklären Nicole und Stefan Schild.

Die Wahrscheinlichkeit, noch mehr zu erreichen, sei groß; Marcel habe einen Teil seiner Blockaden in der Türkei zurückgelassen und könne sich besser verständlich machen, Fabian sei nicht mehr so nervös. Dass ihr "Großer" unter seiner Rolle als "Schattenkind" leide und emotional angegriffen sei, bedrückt die Eltern zusätzlich. Während er bei der vorigen Delfintherapie lediglich in einige Therapieeinheiten eingebunden worden sei, soll er nun eine eigene delfinunterstützte Therapie erhalten, erläutern sie.

Rund 10 000 Euro werde die von der Initiative "Kids and Dolfins" (die deutsche Abteilung sitzt in Bergheim bei Köln) organisierte Delfintherapie kosten; sie beginnt am 1. Juni und dauert drei Wochen. "Sparen und auf Spenden hoffen", bringt Nicole Schild die Finanzierung auf den Punkt.

Wer mehr über Marcel und seine Krankheit erfahren möchte, kann sich an seine Eltern wenden: Nicole und Stefan Schild, In der Holl 5, 56767 Lirstal, Telefon 02657/1636, oder im Internet nachschlagen unter www.delfintherapie-marcel.de. Spenden können auf das Konto "Marcel Schild" bei der Volksbank RheinAhrEifel, Nummer 397611300, BLZ 57761591, oder an Lichtblick e.V. bei der Volksbank Bitburg, Nummer 102091874, BLZ 58660101, Stichwort "Marcel Schild", eingezahlt werden.

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