Die Bauern protestieren

Während Milchindustrie und Handel derzeit die Preise aushandeln, haben gestern in Luxemburg Milchbauern am Rande des EU-Agrargipfels protestiert. Mit Traktoren hatten sie den Kirchberg fest im Griff.

Luxemburg. (hw) Mehrere hundert Milchbauern aus Belgien, Frankreich, Luxemburg und der Region Trier haben gestern auf Einladung des Europaen Milk Board (EMB) ihrem Frust über zu niedriger Milchpreise Luft gemacht. Mit Traktoren und Plakaten haben die Milchbauern gegen die Agrarpolitik in der Europäischen Union protestiert. Romuald Schaber, Präsident des European Milk Board (EMB), sagte: "Wir wollen keine Subventionen in Form eines Milchfonds." Vielmehr sei es wichtiger, dass es den Bauern ermöglicht werde, die Milchmenge so zu steuern, dass keine Überproduktion entstehe, die den Preis nach unten drücke. Schaber, gleichzeitig Bundesvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), fordert von der EU "eine wirksame Mengenbegrenzung", um den Milchpreis zu stabilisieren. Zur Zeit ist geplant die sogenannte Milchquote bis 2015 auslaufen zu lassen. Ohne ein Einlenken auf europäischer Ebene werde der Milchpreis weiter absinken, und für viele Landwirte würde dies das Aus bedeuten. Die Landwirte bräuchten einen kostendeckenden Mindestpreis von mehr als 40 Cent je Liter Milch.

Bedingt durch die Bauerndemo kam es auf dem Kirchberg in Luxemburg im Laufe des Tages zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

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