Unterstützung für den Nachwuchs

Trier · Die Mitgliederzahl hat sich in drei Jahren nahezu verdreifacht, der Netzwerkgedanke bei den jungen Unternehmern zunehmend durchgesetzt: Das Forum Junges Handwerk ist ein Bindeglied zwischen Betrieben und Handwerkskammer.

Trier. Dass sich die Mitgliederzahl innerhalb von sechs Jahren von 47 auf nun über 120 nahezu verdreifacht hat, zeigt, dass der Wunsch unter jungen Handwerkern in der Region Trier groß ist, sich zu verzahnen, sich gegenseitig kennenzulernen und von den Erfahrungen der anderen zu profitieren. Das Forum Junges Handwerk bietet dafür seit knapp zehn Jahren eine Plattform, ist Ansprechpartner und Begleiter für die Entwicklung junger Handwerker aller Gewerke, sowohl was Unternehmensführung als auch Selbständigkeit angeht. Voneinander lernen

"2013 war wirklich ein gutes Jahr. Wir haben viel bewegen können", sagt Kai Leonhardt, Vorsitzender des Vereins. Es sei toll zu sehen, wie die Mitglieder zunehmend zusammen wachsen, voneinander profitierten und sich gegenseitig unterstützten. Diesen Weg wolle man weitergehen, sagt der Fleischermeister und Inhaber der Trierer Fleischerei Martin. "Unser Netzwerk muss noch besser, noch gezielter genutzt werden. Hier haben wir noch unglaubliches Potential", ist er überzeugt.Neben gemeinsamen Aktivitäten stehen vor allem die Themen Weiterbildung und Gesundheit im Zentrum der Vereinsarbeit (siehe Extra). Leonhardt weiß selbst, was das bedeutet, sind doch 40 Prozent seiner Mitarbeiter über 50 Jahre alt. Der mehrfach auszeichnete Meister hat zudem ältere Langzeitarbeitslose in seinem Betrieb angestellt und profitiert von den Erfahrungen seiner 17 Mitarbeiter. Neben Netzwerk-Veranstaltungen gibt es auch handfeste Unternehmerkost - unter anderem bei Veranstaltungen zu den Themen Insolvenzrecht und Zeitmanagement in Handwerksbetrieben. Man wolle sich auf dem bislang Erreichten schließlich nicht ausruhen, sagt Vorsitzender Leonhardt. Programm und Engagement scheinen immerhin anzukommen. "Seit Jahresbeginn sind weitere fünf neue Mitglieder hinzugekommen", freut sich Christian Neuenfeldt, Geschäftsführer des Forums Junges Handwerk und mit Sitz in der Handwerkskammer Trier. Die konjunkturellen Aussichten im Handwerk seien derzeit gut. Es würde jedoch qualifiziertes Personal fehlen, sagt Neuenfeldt: "Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Hier müssen wir auch in diesem Jahr mit gezielten Kampagnen aktiv bleiben." Extra

... Christian Neuenfeldt, Geschäftsführer des Forum Junges Handwerk: Welches Thema hat die Junghandwerker im vergangenen Jahr besonders bewegt? Die Themen Weiterbildung und gesundheit liegen uns am Herzen. Wir versuchen, dabei schon die Azubis einzubinden. Etwa bei Weiterbildungen zum sehr begehrten Schwerpunkt Luxemburg, wo wir spezielle Umgangsformen mit Luxemburger Kunden trainieren. Sie kooperieren auch mit dem Kreis Junger Unternehmer (KJU), den Jungunternehmern aus Industrie und Handel. Was verbindet Sie? Wir haben die selben Ziele - Qualifizierung und Netzwerkbildung. Wir kennen da gemeinsam keine Grenzen, sehen es als wichtig an Vertrauen aufzubauen. Denn die Probleme und Herausfoderungen sind als Gründer oftmals ähnlich. Welches sind die branchenspezifischen Herausforderungen für junge Handwerker? Zentrale Herausforderung für das Handwerk ist der Fachkräftemangel. Deshalb ist es wichtig, in die Betriebe zu gehen, für Bildung und Weiterbildung zu werben sowie die Arbeit der anderen kennen zu lernen. Nur im Austausch könnten Strategien gegen den Fachkräftemangel entwickeln werden. sas

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