Engagement Acht Männer, 100 Stufen, tolle Aussicht

Dierscheid · Dank Rentner-Power gibt es neue Stufen für den Dierscheider Turm. Die aktuellen sind aus Holz und müssen ersetzt werden. Der Rest des Bauwerks ist in einem guten Zustand.

 Die Rentnercrew setzt sich tatkräftig für den Dierscheider Aussichtsturm ein. Neben Pflegearbeiten rund um den Turm, beginnen sie im Sommer mit dem Ersetzten der Holzstufen. Von links: Arnold Schuh, Helmut Thiel, Christoph Patzer, Hubert Orth, Peter Zenner, Bruno Hallmann, Ludwig Metzen. Es fehlt  Edgar Schneider. 

Die Rentnercrew setzt sich tatkräftig für den Dierscheider Aussichtsturm ein. Neben Pflegearbeiten rund um den Turm, beginnen sie im Sommer mit dem Ersetzten der Holzstufen. Von links: Arnold Schuh, Helmut Thiel, Christoph Patzer, Hubert Orth, Peter Zenner, Bruno Hallmann, Ludwig Metzen. Es fehlt  Edgar Schneider. 

Foto: Christina Bents

Wer in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land hoch hinaus will, der ist in Dierscheid richtig. Denn dort wurde vor 29 Jahren der Aussichtsturm gebaut, der insgesamt fast 22 Meter hoch ist. Man kann von der Aussichtsplattform bei klarem Wetter bis zum Erbeskopf, dem Petrisberg und der Graacher Schäferei sehen. Bei Nebel reicht der Blick meist noch bis nach Naurath.

Maßgeblich daran beteiligt, dass man so weit schauen kann, sind acht Rentner aus dem Ort, denn sie halten mit ihren Freischneidern eine ein Hektar große ehemalige Waldfläche weitgehend frei, auf der inzwischen 150 Wacholderpflanzen und Heidekraut wachsen. Peter Zenner, ehemaliger Ortsbürgermeister und heute bei der Helfertruppe dabei, berichtet: „Wir gehen seit 2014 jedes Jahr rund vier Tage in das Gelände und schneiden frei, weil sonst Birken, Fichten und Dornen schneller sind als der Wacholder und diesen dann erdrücken würden.“ In diesem Jahr kommt noch eine weitere Aufgabe auf die Herren zu, die sich auch um die Wegekreuze, die Friedhofsmauer und die Wanderwege kümmert, denn es stehen Sanierungsarbeiten am Aussichtsturm an. Die 100 Stufen des Turms, die aus Lerchenholz gefertigt sind, müssen ersetzt werden. Zum Teil sind sie abgesplittert, gebrochen oder beginnen zu faulen.

Ortsbürgermeister Dirk Laudwein berichtet: „Wir wollen jetzt Stufen aus verzinktem Stahl einsetzen, denn Holzstufen müssen alle zwei bis drei Jahre ersetzt werden, und das wird auf Dauer für die Gemeinde zu teuer.“

Im Ausschuss für Tourismus und Umwelt der Verbandsgemeinde war der Dierscheider Turm ebenfalls Thema. Dort war die Rede von einer Summe von 60 000 Euro. Carina Alt-Linden vom  Fachbereich 1 der Verbandsgemeindeverwaltung sagt: „Die in der Beschlussvorlage dargestellte Summe war nur grob von der Verwaltung geschätzt und bezieht sich auf eine komplette Sanierung des Turms.“ Doch die ist laut Ortsbürgermeister nicht nötig. Da die Stufen von den Dierscheider Rentnern selbst eingebaut werden, fallen nur zwischen 11 000 und 15 000 Euro Materialkosten an. Einen Zuschuss hat bereits der Meulenwaldverein in Höhe von rund 2500 Euro zugesagt, und auch der Ausschuss für Tourismus und Umwelt hat dem Verbandsgemeinderat empfohlen, einen Teil der Summe zu finanzieren, da der Aussichtsturm zum überörtlichen Tourismus zählt, und deshalb ab 2019 von der Verbandsgemeinde teilweise zu finanzieren ist. Die Entscheidung trifft der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung am 14. März.

Die Stützpfeiler, die den Turm halten, werden regelmäßig kontrolliert.  Laudwein erklärt weiter: „Die Stützpfeiler sind noch einwandfrei. Wenn Hölzer durch die Witterung angegriffen sind, werden wir nach und nach neue einziehen.“

Für Wanderer und Touristen ist der Dierscheider Aussichtsturm ein beliebtes Ausflugsziel. Konkrete Zahlen gibt es nicht, aber Dirk Laudwein sagt zur Bedeutung des Turms: „Er ist für uns und die Region sehr wichtig. Viele Wanderer und Spaziergänger machen dort halt, und genießen die tolle Aussicht.“ Das sehen die Männer von der Rentnercrew ähnlich: „Hier sind jeden Sonntag Menschen, die auf den Turm gehen, und an Silvester treffen sich hier immer 20 bis 30 Menschen, um das neue Jahr zu begrüßen. Er gehört zu Dierscheid, und auch die Menschen aus den umliegenden Orten wissen ihn zu schätzen.“

(chb)
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