Fußball: Hemmung in der Torfabrik

Trier-Zewen/Igel · Noch läuft das Rad bei der SG Zewen/Igel nicht rund. Spielertrainer Jürgen Diefenbach klagt über eine zu geringe Punkteausbeute und eine zu geringe Trefferquote seiner Offensive. Mit 16 Punkten ist der B-Ligist momentan noch weit vom gesteckten Saisonziel entfernt.

 Schritt für Schritt nach vorne. Zewens Spieltrainer Jürgen Diefenbach, ist zuversichtlich, dass seine gesteckten Ziele erreicht werden. TV-Foto: Edgar Breit

Schritt für Schritt nach vorne. Zewens Spieltrainer Jürgen Diefenbach, ist zuversichtlich, dass seine gesteckten Ziele erreicht werden. TV-Foto: Edgar Breit

(EB) Über zu wenig Arbeit können sich Jürgen Diefenbach und seine Frau Monika zurzeit nicht beklagen. Die Sanierung des Eigenheims im Stadtteil Trier-Zewen wird die beiden noch einige Wochen auf Trab halten. Schließlich will das junge Paar die Weihnachtszeit bereits in den neuen Räumen verbringen. Sichtlich Spaß haben beide bei ihrer Arbeit und den riesigen Berg an noch offenen Baustellen im Haus nehmen sie gelassen. "In der Ruhe liegt die Kraft. Wir arbeiten uns Schritt für Schritt nach vorne", meint Jürgen Diefenbach. Ein Prinzip, das der Versicherungskaufmann auch in sportlicher Hinsicht verwirklichen will.

Seit Saisonbeginn trainiert der gebürtige Westpfälzer die SG Zewen/Igel. Mannschaft und Umfeld sind für ihn keine unbekannten Größen. Vor seiner neuen Aufgabe als Spielertrainer hatte er bereits seit 2007 einen festen Stammplatz als Libero in der Defensivabteilung der Spielgemeinschaft. Das Bewährte erhalten, darauf aufzubauen und dem Ganzen noch einen Feinschliff verpassen, hat sich der 39-Jährige vorgenommen. "Man muss das Rad in Zewen nicht mehr neu erfinden. Es dreht sich bereits", sagt Diefenbach und ergänzt: "aber rund läuft es noch lange nicht."

Mit dem bisherigen Saisonverlauf zeigt sich der Coach alles andere als zufrieden. "Wir haben zu wenige Punkte und schießen kaum Tore. Es gelingt uns einfach nicht, an den Torerfolg vom letzten Jahr anzuknüpfen." An der Kondition und der Einstellung liegt es nicht. Vielmehr sei es eine Sache der Konzentration, weshalb sein Sturm bis dato die vielen Chancen nicht gewinnbringend umsetzen konnte.

Vom gesetzten Ziel, einem Platz im oberen Drittel, ist seine Mannschaft deshalb momentan noch weit entfernt. Mehr als 44 Punkte sollen es in dieser Spielzeit werden. "Wir sollten deshalb jetzt langsam anfangen, sonst wird es eng", hofft Diefenbach, den Knoten in seiner ehemaligen Torschussfabrik bald wieder zum Platzen zu bringen.

Auf lange Sicht ist er sogar überzeugt, dass seine Jungs das Zeug für eine höhere Klasse haben. Im Training legt er zwischenzeitlich die Schwerpunkte auf das schnelle Passspiel und die Zweikampfschulung. Zuvor war es die konditionelle Fitness, die er seinen Spielern antrainierte. "Die Jungs müssen die 90 Minuten ohne Einbrüche überstehen", nennt er als eine wichtige Grundvoraussetzung. Seit Saisonbeginn machen dem Coach auch die vielen verletzungsbedingten Ausfälle zu schaffen. Selbst er als schussstarker und vor allem in Standardsituationen stets torgefährlicher Spieler laboriert seit Wochen an einer Verletzung. Kontinuität ins Spiel zu bringen sei deshalb nicht möglich.

Jürgen Diefenbach stammt aus einer Fußballerfamilie aus der Westpfalz und hat vor seinem Wechsel an die Mosel seine Fußballschuhe viele Jahre im Heimatverein SV Martinshöhe geschnürt. In seinen ersten sieben Jahren bei den Aktiven schaffte er zwei Meistertitel und so den Sprung von der A-Liga bis in die Verbandsliga. Als Spieltrainer coachte er bereits acht Jahre den VfL Wallhalben und zwei Jahre den SV Martinshöhe, bevor es den B-Lizenz-Inhaber beruflich an die Mosel verschlug. Die Identifikation mit dem jeweiligen Verein ist für ihn besonders wichtig. "Hier in der SG Zewen/Igel stimmen Umfeld und die sportlichen Voraussetzungen", sagt der begnadete Gladbach-Fan und freut sich, schnell sportlichen wie privaten Anschluss gefunden zu haben. Auch die Jugendarbeit boome in allen Klassen und sorge für guten Nachschub, mit dem in der nächsten Spielzeit zu rechnen ist.

"Bis zum Frühjahr müssen ausreichend Punkte auf unserem Konto sein. Eine Zitterpartie gegen Ende will ich mir ersparen", hofft Diefenbach alsbald auf erste Erfolge. Die kann er derweil im Eigenheim ständig verzeichnen.

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