Jubiläums-Triumph der Toblerone-Fraktion

Fell/Thomm · Mit drei Bestzeiten in drei Läufen hat sich der Schweizer Marcel Steiner den Sieg beim Trierer Bergrennen gesichert. Zweiter mit elf Sekunden Rückstand wurde Fausto Bormolini aus Italien. Georg Plasa fuhr Streckenrekord.

 Schnellster Fahrer am Fell/Thommer Berg: Der Schweizer Marcel Steiner fährt mit seinem Osella zum Gesamtsieg beim 40. Rennen. TV-Foto: Funkbild

Schnellster Fahrer am Fell/Thommer Berg: Der Schweizer Marcel Steiner fährt mit seinem Osella zum Gesamtsieg beim 40. Rennen. TV-Foto: Funkbild

 Die drei Erstplatzierten des Trierer Bergrennens: Fausto Bormolini, Marcel Steiner (Gewinner) und Otakar Kramsky. TV-Foto: Björn Pazen

Die drei Erstplatzierten des Trierer Bergrennens: Fausto Bormolini, Marcel Steiner (Gewinner) und Otakar Kramsky. TV-Foto: Björn Pazen

Fell/Thomm. Papa Heinz war einer der ersten Gratulanten. "Super, super", schrie der Senior heraus, als sein Sohn Marcel nach dem Rennen in die Box fuhr. Mit seiner dritten Triumphfahrt am Sonntag setzte sich Marcel Steiner zum ersten Mal überhaupt die Krone beim Trierer Bergrennen auf. Der Osella-Pilot distanzierte die Konkurrenz um Längen, fuhr in allen drei Rennläufen jeweils Bestzeit nutzte die Abwesenheit des Europameisters Simone Faggioli zu seinem ersten Gesamtsieg überhaupt in einem EM-Lauf. Und er sorgte für den ersten Schweizer Gesamtsieg beim Trierer Bergrennen seit 1995, und der damalige Sieger war Heinz Steiner, Marcels Vater.
Schon nach dem zweiten von drei Rennläufen deutete sich Steiners Erfolg an. Nach der schnellsten Trainingszeit am Samstag legte der Schweizer im ersten Lauf mit der Bestzeit (1:32,656 Minuten) vor, der Vorsprung auf den Luxemburger Guy Demuth betrug schon fast zwei Sekunden. Und Demuth verspielte alle Chancen auf einen Podiumsplatz im zweiten Lauf. "Durch eigene Dummheit", wie er später sagte. Unglücklich hatte er mit seinem linken Ellenbogen den Hauptschalter seines Fahrzeugs auf "off" gedrückt, blieb liegen - mit über einer Minute Rückstand kam der Luxemburger, der den vorletzten EM-Lauf in Spanien noch gewonnen hatte, ins Ziel. Der Weg vor über 5000 Zuschauern war frei für Marcel Steiner, der nach seiner abermaligen Bestzeit (1:31,657) vor dem letzten Lauf über sieben Sekunden vor dem Italiener Fausto Bormolini lag. Aber taktieren kam für den Blondschopf aus den Alpen nicht in Betracht: "Ich werde nicht auf Nummer sicher gehen, ich will meine Zeit nochmals verbessern." Das schaffte Steiner nicht ganz, feierte aber auch die 1:33,060 Minuten. "Ein perfektes Wochenende", sagte Steiner, der am Ende elf Sekunden vor Bormolini und 14 Sekunden vor dem drittplatzierten Tschechen Otakar Kramsky lag.
Der Streckenrekord von Faggioli (1:29,786) aus dem Vorjahr war aber trotz der starken Vorstellung Steiners nicht in Gefahr. Doch am Ende war die Freude des Schweizers riesengroß, als seine Hymne erklang und er das goldene Fass des Gesamtsiegers im bengalischen Feuer nach oben riss. Zugleich gewann Steiner auch das Volksfreund Power Race der acht schnellsten Fahrer.
Aber nicht nur die schnellen Sportwagen und Formelfahrzeuge standen im Fokus, sondern auch der BMW des Bayern Georg Plasa, der den Tourenwagen-Streckenrekord auf 1:38,783 Minuten verbesserte und in seiner Klasse gegen den Schweizer Mercedes-Pilot Reto Meisl klar gewann. Durch diese Zeiten sicherte sich Plasa als Neunter sogar einen Platz unter den Top Ten in der Gesamtwertung, zwei Plätze hinter Uwe Lang, der bester Deutscher wurde.
In der eigentlichen Tourenwagenwertung gab es hingegen ein Kopf-an-Kopf-Duell zwischen den beiden derzeit in der EBM-Wertung Führenden vom Balkan: Ales Prek (Slowenien) und Dusan Borkovic (Serbien). Am Ende baute Prek durch seinen Sieg zwei Sekunden vor Borkovic seine EM-Führung aus.
Dass das Rennen überhaupt auf einer hervorragend präparierten Strecke starten konnte, war den Streckenposten und der Streckensicherung zu verdanken, die die Spuren des nächtlichen Gewitters entsorgt hatten. Alle Fahrer konnten den ersten Lauf auf trockener Strecke absolvieren - und auch der bange Blick zum Himmel war unnötig. Bis zum Rennende blieb der Regen aus. Dennoch wurde der Zeitplan erheblich durcheinander gewirbelt, weil es viele Ausfälle gab. Schwere Unfälle blieben mit Ausnahme des Trainingsunfalls des Tschechen Jiri Los aus, der sich kurz vor dem Ziel mehrfach überschlug und dessen Fahrzeug Feuer fing. Der Fahrer blieb unverletzt. Insgesamt war Organisationsleiter Helmut Weyer begeistert: "Das war das beste Fahrerfeld, das wir seit Jahren hatten. Für die Stimmung war es toll, dass alle Rennläufe im Trockenen über die Bühne gingen und mit der Zuschauerzahl, die deutlich höher als im Vorjahr war."40. Trierer Bergrennen, Endergebnis: 1. Marcel Steiner (Schweiz, Osella) 4:37,373 Minuten (Sieger EBM-Formel-Wertung und Sieger Volksfreund Power Race), 2. Fausto Bormolini (Italien, Reynard) 4:48,740, 3. Otakat Kramsky (Tschechien, Reynard) 4:51,664), 4. Adriano Zerla (Italien, Osella ) 4:51,752, 5. Jaroslav Krajici (Tschechien, Lola) 4:54,097,..7. Uwe Lang (Deutschland) 4:56,841,..9. Georg Blasa (Deutschland, Sieger EBM-Wertung) 4:58,862, 25. Ales Prek (Slowenien, Mitsubishi, Sieger EM-Tourenwagenwertung) 5:32,404, 45. Patrick Orth (Osann-Monzel) 6:03,993, 47. Gabriela Sajlerova (Tschien, schnellste Frau) 6:05,254, 50. Manfred Bläsisus (Osann-Monzel) 6:10,866

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