Team-Langstreckenschwimmen: „Festsaugen“ zu dritt

Budapest (dpa) · Auch die Langstreckenschwimmer haben ihren Mannschafts-Wettbewerb. Bei den Europameisterschaften in Budapest springen am Freitag etwa ein Dutzend Teams, bestehend aus jeweils zwei Männern und einer Frau, in den Plattensee.

Zu dritt schwimmen die Mannschaften 5 Kilometer, die Teams gehen im Abstand von einer Minute auf die Strecke. Die Zeit des langsamsten Schwimmers zählt. Bei der EM-Premiere 2008 im kroatischen Dubrovnik belegte Deutschland hinter Italien und Russland Platz drei.

Die beiden Männer müssen sich auf das Tempo der langsameren Frau einstellen. Dafür schwimmen Rekord-Weltmeister Thomas Lurz und Jan Wolfgarten (beide Würzburg) vorweg, Nadine Reichert (Mainz) kann im so gebildeten Sog etwa 10 Prozent Kraft sparen. „Ich denke, dass ich es ganz gut hinkriege, mich an den Jungs festzusaugen“, sagte Reichert.

Um die optimale Geschwindigkeit zu erreichen, macht sich die Frau während des Rennens bemerkbar. „Wenn die Geschwindigkeit zu langsam wird, kann sie uns an die Füße klopfen. Das üben wir auch vorher“, sagt Lurz, der vor zwei Jahren mit Wolfgarten und Britta Kamrau EM-Dritter wurde. Bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen finden keine Teamwettbewerbe im Freiwasser statt.

Zwischenzeiten werden in Ungarn nicht genommen. Das geht zulasten der Attraktivität, denn Zuschauer und Schwimmer haben erst nach etwa einer Stunde im Ziel Klarheit über das Resultat. „Schwimmen im Zeitfahrmodus kann sehr gut ausschauen, aber nicht bei einer 5- Kilometer-Runde ohne Zwischenzeiten“, bemängelte Lurz.

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