Armenische Kirche in Deutschland pilgert zum Heiligen Rock

Trier/Köln · 80 Gläubige der armenischen Kirche in Deutschland sind am Sonntag, den 29. April 2012, zum Heiligen Rock nach Trier gepilgert. Die Gruppe aus Köln feierte in der Athanasiuskapelle im Trierer Dom einen Gottesdienst in armenischer Sprache. Anschließend besuchte sie den Heiligen Rock.

 Angehörige der armenischen Kirche beim Besuch des Heiligen Rocks in Trier.

Angehörige der armenischen Kirche beim Besuch des Heiligen Rocks in Trier.

Foto: Bistum Trier

Für den Kölner Gemeindepfarrer Aygik Hovhannisyan war es ein sehr wichtiger Tag: "Es ist eine tolle Gelegenheit für uns, im Trierer Dom Gottesdienst zu feiern. Meine Erwartungen wurden noch übertroffen, so schön war es." Der Heilige Rock bestärke ihn in seinem Glauben. Außerdem stelle er eine Verbindung zu Armenien her: "Auch bei uns gibt es Reliquien, die die Heilige Helena aus Jerusalem mitgebracht hat." Nach der Überlieferung soll der Heilige Rock im vierten Jahrhundert von Helena, der Mutter Kaiser Konstantins, nach Trier gebracht worden sein.

Den Besuch der armenischen Kirche in Trier hatte Diakon Sayad Boyaciyan initiiert. Als eine der ältesten Kirchen der Welt sei es für sie wichtig, den Heiligen Rock zu verehren, sagte der Leiter der Kanzlei der Diözese. "Dabei verehren wir nicht den Rock selbst, sondern Jesus Christus." Im Gottesdienst betete die Gruppe dafür, dass die Kirche wieder zu einer Einheit findet. "Es ist sehr ergreifend, den Heiligen Rock zu sehen und es macht mich glücklich und traurig gleichzeitig. Der ungeteilte Rock liegt vor uns, aber unsere Kirche ist geteilt", sagte Boyaciyan. Er war bereits zur Eröffnung der Wallfahrt in Trier und kommt in der nächsten Woche mit einer ökumenischen Gruppe aus Neuwied wieder.

Der Botschafter der Republik Armenien in Deutschland war mit seiner Familie extra aus Berlin nach Trier gekommen: "Als Christ hat das Pilgern für mich eine sehr große Bedeutung. Es ist mir wichtig, mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen hier zu sein und es ist schön, die Gläubigen aus Köln zu treffen", sagte Botschafter Armen Martirosyan.

Auch einige armenische Studenten, die in Trier wohnen, schlossen sich der Gruppe an. Unter ihnen Ahi Ohanyan, die an der Trierer Universität studiert hat und auch zur Promotion in der Römerstadt bleiben wird: "Durch den Besuch der Kölner Gruppe kommt für mich ein Stück Heimat nach Trier. Die Messe in armenischer Sprache zu feiern war toll. Es ist beeindruckend, den Heiligen Rock zu sehen. Ich habe großes Glück, gerade jetzt in Trier zu sein und das miterleben zu dürfen", sagte die 26-jährige Armenierin. Auch Satenik Hatspaniyan aus Köln war nach dem Besuch im Dom ergriffen: "Ich habe Gänsehaut am ganzen Körper", sagte die 56-Jährige.

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