Karneval Drachen und Marder beim Saarburger Fastnachtsumzug (Bilder)
Saarburg · Ein Karnevalsumzug, bei dem sich viele vom Brand des Verwaltungsgebäudes inspirieren lassen: Rund 10 000 Narren freuen sich in Saarburg über prächtige Wagen und süße Geschosse.
Der Marder war’s. Der Nager hat mit seinem Kabelbiss den Brand der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg verursacht. Deswegen wurde der pelzige Übeltäter von den Narren auf dem Wagen, der dieses Unglück im Karnevalsumzug Saarburg darstellte, gleich mal mit dem Tod durch den Strang bestraft.
Das Gebälk ließ die Saarburger Fastnachtsjugend, die sich das ausgedacht hatte, weiterqualmen. Oder war es nicht doch ein viel größeres Untier? Ein knallroter Drache, der sich Qualm schnaubend durch die Innenstadt schob? Der Kolping-Verein Saarburg-Beurig, der diese Riesenfigur schuf, ist wohl dieser Ansicht.
Cornelius Theiß, Sprecher des Organisatorenteams, freute sich über so viel Einfallsreichtum bei den 35 Zugnummern mit gut 620 Aktiven: „Es ist immer wieder schön, dass lokalpolitische Themen aufgegriffen werden.“
Schön findet Theiß auch, dass viel mehr Kinder dabei waren als zu Zeiten, an denen der Zug noch abends lief, und zwar bei den Teilnehmern wie auch am Wegesrand, deren Zahl er auf gut 10 000 schätzt. Das bringe auch die Kita Blümchesfeld und den Förderverein der Grundschule wieder dazu, mitzumarschieren.
Alle Gruppen waren gut mit Wurfmaterial und Getränken versorgt, so dass es bis zum Schluss reichte. Wenn in Saarburg de Zoch kemmt, kann es sein, dass gerade ein Zug kommt. Denn Aufstellung ist in Beurig, und die Barriere der Bahn ist ein Hindernis, das nur scheibchenweise zu überwinden. „Wichtiger ist“, so der Leiter der Polizeiinspektion Saarburg, Harald Lahr, „dass die Wagen nicht zu hoch sind.“ Denn nichts darf den Oberleitungen der Bahn zu nahe kommen, in denen eine Spannung von 15 000 Volt anliegt. Es wurde vorher kontrolliert, dass kein Wagen über vier Meter hoch ist, um einen Funkenüberschlag zu verhindern.
Kontrolliert wurden auch die Fahrer der Zugfahrzeuge auf Alkoholkonsum. „Die müssen alle wegen der hohen Verantwortung absolut nüchtern sein“, verlangt der oberste Saarburger Polizist.
Ein Wagen, der schon weit vor dem letzten Weltkrieg gebaut wurde, führte den Zug an: Das „Santa Maria“ genannte Löschfahrzeug der Feuerwehr. Dahinter war es ebenso bunt wie beim früheren Nachtumzug, aber halt nicht mit so vielen Leuchteffekten.
Die Kurve an der Polizeiinspektion war wieder mit Sperrgittern gesichert. Auf Zufahrtsstraßen standen Autos von Feuerwehren, THW, und Rotem Kreuz quer. Sicher ist sicher. Rund 200 Helfer brachten den Umzug gut durch die Stadt. Das Feiern war noch lange zu hören.