Dufte Gartenideen

Duftpflanzen bereichern den Garten. Vom bodendeckenden Maiglöckchen über Beet einfassende Polsternelken bis zum Fliederstrauch stimulieren sie einen unserer ältesten Sinne. Da macht die Gartenarbeit im Wonnemonat noch mehr Spaß.

Trier. Maiglöckchen sind die Duftwunder, die den Wonnemonat einläuten. Wer das berühmte Parfüm "Chanel No 5" in seinen natürlichen Duftkomponenten versprühen will, pflanzt Maiglöckchen.

Im Garten sind die Stauden mit den dekorativen Blättern zudem ein eleganter Bodendecker. Sie vertragen sogar schattige Plätze, bringen dort aber weniger Blüten. Für größere Flächen setzt man alle zehn Zentimeter eine Pflanze. Bis ein Unkraut unterdrückender, grüner Teppich entsteht, kann es sechs Jahre dauern. Dann hat man aber auch seinen eigenen Blumenladen.

Es gibt noch viele andere Duftspender



In der Natur ist das Pflücken der unter Schutz stehenden Pflanzen verboten. Modetrend sind Maiglöckchen für sich in einem schönen Topf. Der Rand wird mit Moos abgepolstert. Am Hauseingang in Nasenhöhe platziert, darf hier jeder Eintretende ruhigen Gewissens die "Nase in anderer Leute Angelegenheiten stecken".

Ein Dufterlebnis ermöglichen auch Veilchen. Bei den als früher Frühlingsflor gepflanzten Hornveilchen verlängert man die Blütezeit durch ständiges Ausknipsen aller verblühten Blüten.

Die Öle in Nelken wirken aktivierend

 Nach der Blüte können Maiglöckchen im Topf in den Garten gepflanzt werden.TV-Foto: Kathrin Hofmeister

Nach der Blüte können Maiglöckchen im Topf in den Garten gepflanzt werden.TV-Foto: Kathrin Hofmeister



Zeigen Duftveilchen eingerollte Blätter, war ein Schädling am Werk, der die Blätter ansticht. Hier hilft das Goethe-Prinzip: Stets trug der berühmte Dichter Veilchensamen in seiner Rocktasche. Beim Spaziergang durch Weimar verstreute er sie, um "so zur Verschönerung der Welt beizutragen".

Neu versamte Duftveilchen zeigen sich wieder gesund. Meist sorgen sie selbst für ihre Verbreitung. Dabei helfen ihnen Ameisen, die die Körnchen wegen ihrer süßen Anhängsel als Kost lieben und verschleppen.

An Veilchenduft erinnert am Morgen der leise Hauch von Nachtviolen. Erst am Abend und bis in die Nacht hinein, entfaltet sich ihr intensiver Geruch nach Gewürznelken.

Die staudige Art Hesperis matronalis gibt es in lila und weiß. Sie liebt volle Sonne und sät sich selbst aus - manchmal etwas zu fleißig. In dem Fall lässt man sie nicht zur Samenreife kommen.

Für ein freudiges Gelingen des Tageswerks sorgen Nelken. Ihre ätherischen Öle wirken aktivierend. Bäuerinnen pflegten sie sich bei der Gartenarbeit hinters Ohr zu stecken. Das hält Mücken fern. Gleichzeitig fassen die polsterförmigen Arten wie Dianthus gratianopolitanus und Federnelke Beete schön ein.

Von der Pergola oder einer Hauswand versprühen Glyzinen Vanilleduft. Aber nur wenn sie wirklich blühen. Das liegt zum einen am richtigen Schnitt. Zum anderen sollten die Kletterpflanzen möglichst horizontal in voller Sonne gezogen werden.

Glyzinen die auch nach Jahren nicht blühen, könnten blühfaule Sämlinge sein. Deshalb sollte man das auch als Blauregen bekannte Gehölz immer in Blüte kaufen.

Einige Rhododendren duften wunderbar nach Honig. Als schattenverträgliche Büsche können sie mit ihren intensiven Düften in abgelegenere Gartenteile locken.

Ein Meister der fruchtigen Cocktailmischung ist die gelbblühende Azalee Rhododendron luteum.

Von lieblich bis süßlich-schwer kommt Flieder daher. Am intensivsten verströmt die weinrote Sorte "Andenken an Ludwig Späth" den charakteristischen Fliederduft.

Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie uns! Die für alle Hobbygärtner spannend sten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter www.volksfreund.de/garten

extra Maiglöckchen - betörend aber giftig: Maiglöckchen sind in allen Pflanzenteilen giftig. Kinder lassen sich gerne von den roten Beeren verführen, die sich im Sommer an den laubblattlosen Stängeln zeigen. Nach dem Pflücken eines Blumensträußchens sollte man sich immer die Hände waschen. Die wachsartigen Blätter bilden eine schöne Manschette. Will man Maiglöckchen jedoch mit anderen Blumen in der Vase kombinieren, sollte man sie eine Nacht allein in Wasser stellen. So werden die Giftstoffe zum größten Teil herausgezogen.Ausflugstipp Bis zum 31. Oktober zeigt das Deutsche Gartenbaumuseum Erfurt eine Sonderausstellung zum Maiglöckchen. Öffnungszeiten sind von Mai bis Juni und im Oktober Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Von Juli bis September ist auch montags geöffnet. Die Ausstellung kann in Verbindung mit einer gültigen Eintrittskarte zum egapark besichtigt werden. Adresse: Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt, Cyriaksburg, 99094 Erfurt, www.gartenbaumuseum.de

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