Mein garten

Die besten Kombinationen pflanzt der Zufall. Bei den Märzenbechern war es so.

Unbemerkt hatten sich ein paar Ausreißer in die Maiglöckchen versamt. Nach zwei Jahren blühten die Zwiebelblumen, welche der Laie zuweilen für Schneeglöckchen hält, obwohl jeder zugeben muss, dass die Blüten der Märzenbecher wie Schellen aussehen, während Schneeglöckchen eine Tropfenform mit einem Krönchen in der Mitte zeigen. Nun werden sie an dem sommerfeuchten Platz von Jahr zu Jahr schöner. Von den Maiglöckchen ist noch nichts zu sehen. Und das ist die geniale Idee: Die Vorfrühlingsblüher füllen die kahle Stelle mit einer perfekt inszenierten Blütenschau. Ihr Blütenkostüm in Weiß mit den grün besetzten Spitzen leuchtet weithin. Die Glöckchen läuten, sobald das leiseste Lüftchen weht. Drohen die vergilbenden Blätter nach der Blüte die unschöne Seite der Zwiebelblumen zu zeigen, haben sich die Maiglöckchen bereits durch die Märzenbecher geschoben. Oben drüber läuten die weißen Blütentrauben den Wonnemonat Mai ein. In selbigem scheinen sich jetzt schon die ersten Nacktschnecken zu wähnen. Im Bauerngarten sind ihrer Gefräßigkeit bereits die ersten Triebe des Rittersporns zum Opfer gefallen. Bei dem für Gärtner hoch emotionalen Thema kenne ich kein Pardon: Man gebe mir eine Packung Schneckenkorn, und ich schlage alle Hausmittelchenversuche mit Asche, Chinaschilfhäcksel oder Sägespänen, die man um gefährdete Pflanzen streuen soll, in den Wind. Am liebsten wäre es mir natürlich auch hier, der Zufall würde das Problem lösen. Könnten sich doch die Igel drum kümmern, die in der Hecke überwintert haben. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de. Die für alle Hobbygärtner spannendsten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter www.volksfreund.de/garten Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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