Mein Garten

Da hat der Moselaner recht: Von Mausöhrchen kann keine Rede mehr sein. "Dat as Mousuhr-Zalot!" Dank mildester Wintertemperaturen ist der Feldsalat seit der späten Aussaat Anfang November beständig geschossen.

 KathrinHofmeister.Foto: privat

KathrinHofmeister.Foto: privat

Die grünen Blattrosetten wachsen noch bei Temperaturen um vier Grad Celsius. Bisher musste ich nicht einmal abdecken. Unter Vlies, oder besser noch einer isolierenden Schneedecke, könnte das Thermometer bis auf minus 15 Grad sinken, ohne dass es dem Salat schadet. Bleiben die Temperaturen über dem Gefrierpunkt, lässt man Schutzabdeckungen weg. Unter einer Haube staut sich Feuchtigkeit und begünstigt Fäulnis. Mausohr-Salat liebt es, seine grünen Blättchen in die frische Luft zu stellen. Im Freiluftanbau hortet er auch weniger Nitrat als unter Folie. Was den Boden betrifft, sollte Feldsalat möglichst nährstoffarm stehen. Mit Speck fängt man Mäuse. Aber für das Mausohr ist die Speckschwarte unter den Düngemitteln, Stickstoff, tabu. Je magerer der Boden, umso robuster und gesünder ist er. Der beste Mausohr-Salat käme aus dem Wingert, wo er über Jahrhunderte wild gesammelt wurde, wenn es keine Spritzmittel gäbe. Ein bisschen wie im Weinberg mache ich es auch: Ein paar Rosetten dürfen in Blüte gehen und sich an selbst gewählten Plätzen versamen. Untersuchungen in der Schweiz sollen ergeben haben, dass der Nitratgehalt ab Mitte Januar zunimmt. Eine Vermutung lautet, dass sich die Blätter gegenseitig beschatten. Das passiert bei Einzelrosetten nicht. Jetzt sind die Ausreißer eine willkommene Extraportion Gesundheit, die ich unter gekauften Salat mische: Das Baldriangewächs enthält - Öhrchen gespitzt: - mehr Vitamin C als andere Salate, viele Mineralstoffe und besonders viel Eisen. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de. Die für alle Hobbygärtner spannendsten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter www.volksfreund.de/garten Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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