Mein garten

Was könnte Mode mit ausgeblichenen Ziergraswedeln und braun gewordenen Staudenfruchtständen gemeinsam haben? Lange war die Kollektion aus der Wintersaison ein zeitgemäßer Anblick - und rein gartenpraktisch gesehen ein willkommener Schutz. Aber sobald die ersten Vorfrühlingsboten auftauchen, kann man das abgetragene Winterkleid nicht mehr sehen.

Jetzt braucht es frischen Wind. Die Wetterfahnen des Chinaschilfs werden etwa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Auch die anderen fahlgelben Ziergräser schneide ich so tief wie möglich ab. Dann sieht es wieder geschniegelt und gebügelt aus. Und die Winterlinge und Krokusse in frischen Frühlingsfarben kommen besser zur Geltung. Mit dem Schneiden kann man gleich weitermachen. Noch bis März ist die beste Zeit, um überalterte Zweige der im Frühsommer blühenden Sträucher wie Kolkwitzie, Weigelie und des wegen seines Duftes auch als Gartenjasmin bezeichneten Pfeifenstrauchs auszulichten. Das erste Mal wird ein Auslichtungsschnitt nötig, wenn die Sträucher vier bis fünf Jahre im Garten stehen. Ab dann nimmt man alle zwei bis drei Jahre ein Drittel der Haupttriebe komplett heraus. Das funktioniert nach dem Prinzip des Frauen nachgesagten Schuhticks: Die ältesten Modelle - also Äste - fliegen als erstes raus. An deren Stelle kommen neue nach. Alte Triebe erkennt man an der gefurchten rauen Rinde. Blühwillige Jungtriebe fühlen sich glatt an. Gekappt wird bodennah. Ein Friseurtermin wartet auf die Hochstammkrone der buntblättrigen Weide. Die charakteristische grün-weiß gesprenkelte Blattfärbung mit rosafarbenen Spitzen bildet sie nur an jungen Trieben intensiv aus. Deshalb bekommt sie jedes Jahr um diese Zeit ihren Meckischnitt. Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de. Die für alle Hobbygärtner spannendsten Fragen werden im Volksfreund beantwortet. Mehr dazu unter www.volksfreund.de/garten Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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