Meine Wirtschaftswoche

"Fluchen beim Buchen" titelte unlängst ein Magazin über Online-Reisebüros. Auf die Verlockungen der Online-Reisebüros und Flugvergleichsportale sollte niemand hereinfallen.

Die Anbieter versuchen sich mit Schnäppchenpreisen zu übertrumpfen, um auf den Portalen weit nach vorn zu kommen. Zusatzkosten wie Service-Pauschalen werden leicht übersehen. Um nicht in diese Fallen zu tappen, ist höchste Wachsamkeit geboten. Manche Portale spekulieren auf die Unachtsamkeit der Bucher oder drängen wie Fluege.de mit verängstigenden Warnmeldungen den Reisenden Versicherungen auf.

Die von Fluege.de vermittelte Berlin Direkt-Umbuchungsversicherung führt den Reisenden mit ihrer Police in die Irre. Der Reisende glaubt, die Versicherungsprämie sinkt, aber die Folgeprämie ist ein Drittel höher, weil sich "gesamt" nicht auf zwei, sondern auf jeden einzelnen der zwei Reiseteilnehmer bezieht. Klärende Hinweise sind im Kleingedruckten versteckt. An Zufall zu glauben fällt schwer, weil das Erinnerungsschreiben an die automatische Verlängerung erst nach Ablauf der Kündigungsfrist kommt. Aus CleverFly wird so StupidFly.

Wer nicht ins Reisebüro geht, sondern sich seine Reisebausteine online zusammenstellt, ist auf den Buchungsseiten der Fluggesellschaften meistens auf der sicheren Seite. Dort herrscht wie bei Germanwings und Airberlin Preistransparenz über Tarife und die dafür gebotenen Leistungen. Ohne Zubuchungen für Getränke, Snacks, Koffer und Wunschplätze kommt man aber nur bei einem Kurztrip aus. Ein wirklicher Billigflug ist es dann häufig nicht mehr.

Der Autor ist ehemaliger Chefredakteur des Handelsblatts und Buchautor.

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