"Es geht jetzt alles ganz schnell"

Morgens eingeflogen, abends wieder zurück nach Bayern: Eine achtköpfige Delegation des Erzbistums München-Freising hat dessen künftigem Erzbischof Reinhard Marx gestern einen Kurzbesuch abgestattet. Der scheidende Trierer Bischof kündigte an, noch vor Weihnachten nach München zu fliegen.

Trier. Acht wichtige Herren aus seiner neuen und ebenfalls ziemlich wichtigen Diözese München-Freising kennt Reinhard Marx (54) nun schon: Die Delegation mit Dompropst Weihbischof Engelbert Siebler an der Spitze war am Montag eigens nach Trier gereist, um den neuen Oberhirten "zu begrüßen, aber nicht um mich abzuholen", wie ein sichtlich gut gelaunter Marx klarstellte. Auch wenn ein Termin für seine Einführung in München immer noch nicht feststeht, kann der scheidende Trierer Bischof mit dem Packen der Umzugskartons so langsam beginnen. "Es geht jetzt alles ganz schnell", sagt der 54-Jährige.Noch vor Weihnachten will der am vergangenen Freitag Ernannte sein neues Bistum besuchen, spätestens bis dahin dürfte auch der Termin seiner Einführung in trockenen Tüchern sein. Anfang Februar gilt als wahrscheinlich.Die Münchener Delegation informierte ihren zukünftigen Chef gestern schon mal grob über seine neue Diözese und die anstehenden Projekte, bevor sie sich mit Mitgliedern des Trierer Domkapitels im Haus des Bischofs zum Mittagessen traf. Das Menü: Feldsalat, Hirschmedaillons mit Püree und als Dessert eine Marzipan-Birnen-Tarte. Dazu, wen wundert's: Rotwein und eine Riesling-Spätlese aus den Bischöflichen Weingütern. Auf diese Weingüter ist der Trierer Bischof inzwischen mächtig stolz, wie er unlängst einer deutschen Illustrierten beichtete, - und muss sie demnächst schon wieder hergeben. Kommt noch hinzu, dass man an Marx' neuer Wirkungsstätte im Süden der Republik mit Wein nicht allzu viel anzufangen weiß. Der aus der Wein-Diaspora Westfalen kommende Reinhard Marx wird es verschmerzen. Ebenso wie seinen Weggang aus Trier, "wenn der auch noch etwas schmerzhaft werden wird", betonte der 54-Jährige am Montag noch einmal. "Ich freue mich auf meine neue Aufgabe, auch wenn ich Trier nicht gerne verlasse."Freuen würden sich schon jetzt auch die Priester in München-Freising, meinte später Dompropst Engelbert Siebler und fügte schmunzelnd hinzu: "Aber sie werden ihrem neuen Erzbischof auch einiges abverlangen. So sind wir eben."Das Bayerische Fernsehen sendet am morgigen Mittwoch, 5. Dezember, um 19 Uhr ein dreiviertelstündiges Portrait Reinhard Marx'.

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