Alter Turm ganz neu

WEINSFELD. (js) Der Kirchturm der ehemaligen Kapelle in Weinsfeld gilt als das Wahrzeichen der 220-Einwohner-Gemeinde. Nun wurde er grundlegend saniert.

Eine Glocke aus dem Jahr 1533 liefert einen ersten Beleg für kirchliches Leben in der kleinen Gemeinde Weinsfeld auf der rechten Prümtal-Terasse. Geweiht wurde das Gotteshaus dem heiligen Leonhard, erbaut vom Fürstabt in Prüm. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwies sich das Weinsfelder Kapellchen als zu klein - es wurde abgerissen. An anderer Stelle entstand der Neubau. Nur der Turm aus dem Jahr 1735 blieb stehen und dient bis heute als Ehrenmal für die Kriegsopfer. Bei der Bevölkerung gilt der Turm als ein historisches Denkmal und Stätte der Erinnerung. In den 300 Jahren hat er so manche Stürme überdauert, seine Glocken haben das Kriegsgeschehen mitgeteilt und den Frieden verkündet. Der Turm stiftet in dem heutigen Prümer Stadtteil eine Menge Identität und ist ein wertvolles Stück Zeitgeschichte. Nunmehr wurde das Kleinod völlig saniert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 26 600 Euro. Der Zuschuss des Bistums betrug 13 000 Euro, die Stadt Prüm und die Jagdgenossenschaft steuerten je 4000 Euro bei. Der Restbetrag fiel auf die Kirchengemeinde Niederprüm. Viel Eigenleistung half mit, die Kosten zu minimieren. In besonderer Weise hat sich die Freiwillige Feuerwehr in den Dienst der guten Sache gestellt: Sie nahm die komplette Säuberung, Grundierung und den dreimaligen Anstrich vor. "Aber auch viele freiwillige Helfer brachten sich mit ein", sagt Klara Dahmen, Ortsvertrauensfrau aus Weinsfeld. Sie lobt insbesondere die große Solidarität aller Helfer: "Ohne diese Eigeninitiative wäre das Projekt nicht möglich gewesen." Neben der eigentlichen Turmsanierung wurde auch das Gelände rund um das ehemalige Kirchenschiff in die Maßnahme einbezogen. Somit wurde ein wertvolles Stück Dorfgeschichte wieder hergestellt und optisch ein schöner Blickfang geschaffen.

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