Auf ungewöhnliche Art aufmerksam machen

Im Gepäck hatten die Künstler jede Menge Kunst und Aktionen. Ihr Ziel: Das Haus der Kultur in Prüm, wo die Ausstellung "Vielfarbige Lichtung" eröffnet wurde. Dort werden die Objekte der Karawane gezeigt.

 Schnell gab Karl Hansen nach: Nachdem der erste Beigeordnete von Hersdorf gefesselt worden war, gab er sein Einverständnis und die Künstergesellschaft konnte weiterziehen. TV-Foto: Lothar Kolling

Schnell gab Karl Hansen nach: Nachdem der erste Beigeordnete von Hersdorf gefesselt worden war, gab er sein Einverständnis und die Künstergesellschaft konnte weiterziehen. TV-Foto: Lothar Kolling

Weißenseifen/Prüm. (lk) Es war eine fröhliche, bunte und vor allem ungewöhnliche Wandergesellschaft aus mehr als dreißig Künstlern und Menschen, die sich dem Tross angeschlossen hatten. Die Aktion fand im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz unter dem Motto "Reformer, Revolutionäre, Rebellen" statt. Die Kunstobjekte, die die Künstler mit sich führten, richteten sich danach thematisch aus. Viele Darstellungen von Rehen hatten die Wanderer im Gepäck in Anlehnung an die dreimalige Vorsilbe "Re" im Motto des Kultursommers.Entlang der Route machten sie in Ober- und Niederhersdorf sowie in Rommersheim Station, wo sie von den Einwohnern herzlich empfangen und bewirtet wurden und von den Ortsvertretern formal das Durchreiserecht erhielten. Die Künstler-Truppe dankte jeweils mit einer Aktion. In Hersdorf empfing zuerst der Singkreis die Wanderer, dann legten die Weißenseifener Künstler den ersten Beigeordneten der Gemeinde, Karl Hansen, in Fesseln und forderten freies Geleit. Hansen leistete wenig Gegenwehr: "Ihr könnt ziehen, macht mich bitte wieder los." In Niederhersdorf standen für die Wanderer belegte Brötchen bereit. Auch in Rommersheim, wo die Künstler ihr Nachtlager aufschlugen bevor sie am Sonntag weiter nach Prüm zogen, wurden sie von Bürgermeister Ignaz Nober willkommen geheißen und gut bewirtet. Am Sonntag in Prüm schließlich schlossen sich die Kalimba-Trommler dem Tross an. Gut gelaunt ging es zum Haus der Kultur, wo die Ausstellung eröffnet wurde.Die Aktion wurde 2006 ins Leben gerufen. Die Künstler wollen damit auf das "Symposion Weißenseifen" aufmerksam machen und die Kunst zum Volk tragen. Die Werke werden ebenfalls in einer Ausstellung im Konvikt gezeigt. Künftig sollen dort vermehrt Ausstellungen organisiert werden, berichtete Christiane Hamann von der Künstlersiedlung. Erste Planungen dazu sind mit der Verbandsgemeinde bereits am laufen.

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