Aufbruch mit der Muttergottes

AUW AN DER KYLL. Mit Got-tesdiensten, einer feierlichen Prozession und einer Marienandacht wurde das Fest Mariä Himmelfahrt gefeiert. Die barocke Marienkirche von Auw im Kylltal hat eine Jahrhunderte alte Tradition als Marienwallfahrtsort.

Im Jahre 1712 wurde in Auw an der Kyll eine Wallfahrtsbruderschaft gegründet. Das damals angelegte Auwer Wallfahrtsbuch ist noch heute vorhanden. Darin sind die Namen von Pilgern aus Orten der Südeifel, aus Luxemburg und aus Weinorten an der Mosel eingetragen, deren Wallfahrten in früheren Zeiten zur "Muttergottes von Auw" führten. Der Hauptwallfahrtstag war von jeher das Patronatsfest der Auwer Marienkirche, "Mariä Himmelfahrt", der so genannte "Krautwischtag". Der Festtag begann mit einer ersten Messe um acht Uhr. In diesem Jahr, in dem seit Mai die Pastorenstelle in der Pfarrei vakant ist, spürten die Gläubigen eine besondere Stimmung. "Hinter unserem bisherigen, erzkonservativen Pastor hat nicht die gesamte Gemeinschaft der Gläubigen gestanden. Wir hoffen jetzt, dass wir eine neue christliche Gemeinschaft erleben. Das ist schon heute an der größeren Beteiligung zu sehen", so eine Kirchenbesucherin, die ausspricht, was in Auw viele denken. "Man merkt, dass sich etwas in der Pfarrei tut", so ein anderer. Nach alter Tradition wurde am "Krautwischtag" das Gnadenbild der "Muttergottes von Auw" in feierlicher Prozession durch den Ort getragen. Pilgerinnen aus Bernkastel-Kues hatten die Marienstatue am Tag zuvor mit Moseltrauben geschmückt. "Ich sehe hier eine frohe und aufrechte Versammlung von in der Taufe Geheiligten. Wir alle sind gern gekommen, so als hätte die immer währende Jungfrau und Gottesmutter Maria uns selbst zusammen gerufen", sagte Domkapitular Professor Dr. Franz Ronig in seiner Festpredigt. Wenn man die Prozession habe mit erleben dürfen und die Beteiligung vieler junger, mittlerer und älterer Leute daran, dann sei das schon in der Prozession ein Lobpreis auf die Mutter Gottes. Gemeinsam mit seinen Mitbrüdern Andreas Heinz und Andreas Gottschalk hielt Ronig das festliche Hochamt im Anschluss an die Prozession. Die wurde musikalisch vom Musikverein "Lyra" aus Preist begleitet. Im feierlichen Hochamt wurden die Kräutersträuße gesegnet. Im Auwer Wallfahrtslied heißt es: "Ein Kirchlein steht im Tale, ehrwürdig, schlicht und still. Rings hohe Berge ragen, am Fuße rauscht die Kyll. Viel Pilger heute wallen von weither aus dem Land, aus rauen Eifelbergen, vom schönen Moselstrand. O Maria, sei gegrüßet, hilf auch uns in Auw. O Maria, sei gegrüßet, hilf auch uns in Auw." Mit der festlichen Marienandacht am Nachmittag gingen die Feierlichkeiten zu Ende.

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