Baustart verzögert sich

Mettendorf · Erst gab es einen dicken Streit um die Finanzierung der Mettendorfer Kindertagesstätte, dann dauerte der Grundschulbau länger als geplant. Nach dem Abriss des Hauptschulgebäudes muss der Boden ausgetauscht werden - damit die neue Kita, die dort entstehen soll, auf sicherem Grund steht. Der Baustart verzögert sich also weiter.

 Noch eine Baustelle: An dieser Stelle sollte bereits seit Sommer 2012 die neue Kita entstehen. Voraussichtlicher Baustart ist nun Mitte März. TV-Foto: Mandy Radics

Noch eine Baustelle: An dieser Stelle sollte bereits seit Sommer 2012 die neue Kita entstehen. Voraussichtlicher Baustart ist nun Mitte März. TV-Foto: Mandy Radics

Mettendorf. Ein riesiger Haufen rotbraune Erde, eine große freie Fläche mit Sicht auf die quietschgrüne Rückseite der Mettendorfer Grundschule, um die Fläche ein Bauzaun. An dieser Stelle sollte eigentlich bereits seit Sommer 2012 die neue Kita entstehen: Ein U-förmiger moderner Flachbau, der sich an die Grundschule anschließt und 1076 Quadratmeter groß ist. Doch seit die alte Hauptschule abgerissen wurde (der TV berichtete), passiert dort wenig.
Baustart: Mitte März


Ortsbürgermeister Paul Lentes: "Nach dem Abriss gab es Bedenken, ob der Boden dem Neubau standhält." Deshalb wurde im November 2012 ein Gutachten bei der WPW Geo-Ingenieure GmbH aus Trier beauftragt. "Dabei kam heraus, dass der Boden ausgetauscht werden muss, damit er die neue Kita tragen kann", so Lentes. Voraussichtlicher Baustart soll nun Mitte März sein.
Ob die derzeit 100 Kinder noch in diesem Jahr in das neue Gebäude einziehen können, beantwortet Lentes mit einem etwas besorgten Blick. "Ich hoffe, dass alles glatt geht."
Bisher war das Projekt Kita Mettendorf für den Ortschef nicht einfach zu stemmen. Nachdem sich in der Planungsphase vor zwei Jahren herausstellte, dass eine Erweiterung am bisherigen Standort in der Enztalstraße wegen hochwasserrechtlicher Bestimmungen und statischer Bedenken nicht möglich war, rief der Vorschlag, eine neue Kita zu bauen, bei einigen beteiligten Ortsgemeinden Empörung hervor. Der Neubau kostet stattliche 1,3 Millionen Euro. Das wollten die Gemeinden nicht mitfinanzieren.
Einigung nach dem Eklat


Lentes: "Ich war so froh, als wir den Kompromiss gefunden hatten." Die Einigung kam rund zwei Monate nach dem Eklat. Wegen des Standortvorteils für Mettendorf, zahlt die Gemeinde nun neben ihrem Kostenanteil von 527 810, 42 Euro einen festen Betrag von 200 000 Euro zusätzlich. Bezuschusst wird die neue Kita mit 354 000 Euro von Land und Kreis. Der Rest verteilt sich nach Einwohnerzahl auf die beteiligten Ortsgemeinden (siehe Extra). Das alte Kita-Gebäude soll verkauft werden. Einen Interessenten gibt es bereits.
Die Neubau-Lösung hält Lentes für sinnvoll. "Er macht unser Dorf attraktiver. Wir haben dann ein Haus der Bildung, wo Kinder von zwei bis zehn Jahren betreut werden können." Am 21. Januar gibt es ein Treffen der beteiligten Ortsgemeinderäte im Mettendorfer Gemeindehaus. Dort sollen laut Lentes letzte Fragen geklärt werden. Um was genau es geht, wollte der Ortschef nicht sagen.
Extra

Die neue Kita wird 1076 Quadratmeter groß sein und wird von zurzeit vier auf sechs Gruppen erweitert. Anstatt bisher 100, können dann 117 Kinder aufgenommen werden. Bisher gab es zwölf Plätze, mit dem Neubau können 33 für Kinder unter drei Jahren die Kita besuchen. Gesamtkosten: rund 1,4 Millionen Euro; Zuschüsse: 354 000 Euro; Mettendorf: 727 810,42 Euro (inklusive zusätzlicher Festanteil); Burg: 11 121,55 Euro; Ernzen: 20 389,52 Euro; Fischbach-Oberraden: 36 145,05 Euro; Niedergeckler: 20 389,52 Euro; Niederraden: 21 316,31 Euro; Niehl: 33 828,06 Euro; Obergeckler: 68 119,52 Euro; Sinspelt: 202 041,56 Euro; Utscheid: 234 016,03 Euro. MRA

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