CDU setzt erneut auf Patrick Schnieder

Gerolstein/Bitburg/Wittlich · Patrick Schnieder soll im Herbst bei der Bundestagswahl erneut die meisten Erststimmen im Eifel-, Vulkaneifel- und im Altkreis Wittlich für die CDU gewinnen: Mit gut 78 Prozent der Stimmen haben die Delegierten der CDU am Samstag den 44-jährigen Bundestagsabgeordneten zu ihrem Direktkandidaten gewählt.

Gerolstein/Bitburg/Wittlich. Mit einem Lächeln nimmt Patrick Schnieder am Samstag im Hotel-Restaurant Eifelbräu in Bitburg die Glückwünsche entgegen. Die CDU-Vertreterversammlung hat ihn soeben zu ihrem Direktkandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis 203 (Eifelkreis Bitburg-Prüm, Landkreis Vulkaneifel, die Verbandsgemeinden Manderscheid, Wittlich-Land, Kröv-Bausendorf und die Stadt Wittlich) erkoren.
Ein Ergebnis, das kaum überrascht - schließlich hat der 44-Jährige keinen internen Gegenkandidaten. Allerdings fällt das Votum der Delegierten nicht so deutlich aus wie 2009, als Schnieder mit nur einer Gegenstimme als Nachfolger des langjährigen CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Rauen gewählt wurde: 64 stimmten für ihn, immerhin 18 dagegen. "Ich bin dennoch zufrieden", gibt sich Schnieder locker.
Bundestagswahl 2013


Er ist zuversichtlich, dass er sich beim Kampf um die meisten Erststimmen im Herbst wie vor vier Jahren durchsetzen wird: Dabei wird er gegen Jens Jenssen (SPD) und Marco Weber (FDP) antreten, die Bewerber der Grünen und Linken stehen noch nicht fest.
"Wir haben für die Heimat und die Region einiges bewirkt", betont der Arzfelder und nennt unter anderem den Erhalt der Bundeswehrstandorte in Daun und Gerolstein.
Thema Lückenschluss


Auch beim Lückenschluss der A 1, laut Schnieder das "wichtigste Infrastrukturprojekt, das vor uns liegt", habe die Bundesregierung dokumentiert, welche Priorität dieser für sie habe - im Gegensatz zur Landesregierung. Die neue rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer habe in ihrer Regierungserklärung "kein einziges Wort" zur A 1 gesagt, kritisiert Schnieder, der als weiteres wichtiges Verkehrsinfrastrukturprojekt auch den Hochmoselübergang nennt: "Wir können froh sein, dass er gebaut wird und irreversibel ist."
Mehr als 45 Minuten dauert seine Ansprache an die Eifeler Parteibasis, bei der er sich für "die hervorragende Zusammenarbeit" bedankt. Das "gemeinsame große Ziel" müsse es sein, "unsere Region zukunftsfähig zu gestalten", sagt Schnieder.
Perspektive für junge Menschen


Dazu gehöre etwa die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung sowie der notwendigen Infrastruktur für das Leben im Alter und der Ausbau des schnellen Internets für alle. "Ich möchte, dass auch in Zukunft junge Menschen in unserer Region eine Perspektive finden", beschließt Patrick Schnieder am Ende seine Rede, für die er von den Delegierten langanhaltenden Applaus bekommt, "unsere Heimat hat dieses Potenzial."Extra

Jeder im TV vorgestellte Bundestagskandidat wird gebeten, spontan und aus der Hüfte drei vorgegebene Sätze zu vervollständigen. Patrick Schnieder machte sofort mit und zögerte bei keiner Antwort. Der Sprung von der Kreis- in die Bundespolitik ist mir gelungen, weil … Patrick Schnieder: "… das eine große Herausforderung ist, die ich hoch motiviert angehe und dabei große Unterstützung von vielen Seiten erfahre." Die Zusammenarbeit mit einem Bundeskanzler Peer Steinbrück (SPD) wird für mich … Schnieder: "… nicht stattfinden, weil es einen Bundeskanzler Peer Steinbrück nicht geben wird." Die Politik in Berlin kann von der Eifel lernen, dass … Schnieder: "… Deutschland aus mehr besteht als nur Ballungsräumen und städtischen Regionen und der ländliche Raum in vielen Bereichen Vorbild für zukunftsfähige Politik sein kann." nebExtra

Patrick Schnieder ist 44 Jahre alt und verheiratet. 2009 zog er als Direktkandidat der CDU in den Bundestag ein, vorher war er zehn Jahre lang Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld. Zudem sitzt der gelernte Jurist seit 1999 im Kreistag Bitburg-Prüm und ist seit November 2011 Generalsekretär der rheinland-pfälzischen CDU. neb

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