Das Handicap liegt bei 18

18 Golfanlagen gibt es in der Region Eifel-Luxemburg-Mosel-Ostbelgien. Was jedoch fehlt, sind Kooperationen untereinander. Mit einem gemeinsamen Tourismuskonzept, das von Geografie-Stundenten der Uni Trier erarbeitet wurde, könnte sich das ändern.

Bitburg. (uhe) Manche Namen sind gewöhnungsbedürftig. Vor allem, wenn sie in einem ungewohnten Zusammenhang zum Einsatz kommen. So wie "Elmo". Elmo hat ein rotes Fell, eine orange, kartoffelförmige Nase und lebt in der Sesamstraße. Elmo ist meistens gut gelaunt, spielt aber kein Golf. Womit wir bei der Gewöhnungsbedürftigkeit wären. Denn der Name Elmo könnte schon bald zum Markenzeichen für Golfsport im Herzen Europas werden. Das Wort setzt sich nämlich aus den Anfangsbuchstaben von Eifel, Luxemburg, Mosel und Ostbelgien zusammen. Gemeinsam bilden diese vier Gebiete eine Region, in der es insgesamt 18 Golfplätze gibt. Elmo bietet somit für jeden etwas - mit Ausnahme eines gemeinsamen Konzepts.

Aus diesem Grund haben Studierende des Studiengangs Freizeit- und Tourismusgeografie an der Uni Trier den Golftourismus der Elmo-Region unter die Lupe genommen und ein gemeinsames Marketing- und Kooperationskonzept entwickelt. Präsentiert wird das Ergebnis im Schulungszentrum der Bitburger Brauerei, und die Tatsache, dass trotz Einladung nur wenige Golfplatz-Betreiber unter den Gästen sind, zeigt, dass der Weg zu einem gemeinsamen Konzept möglicherweise ein langer wird. Doch führt dieser zumindest durch schöne Natur, die nach Ansicht der Jungforscher - ebenso wie die moderate Preispolitik - zu den Stärken der Elmo-Region zählt.

Zahl der Golfspieler hat zugenommen



Zwar enthält die Bestandsaufnahme der Uni Trier keine konkreten Mitgliederzahlen der einzelnen Anlagen, dafür aber Angaben zur allgemeinen Entwicklung in Deutschland. Und demnach hat die Zahl der Golfspieler in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 40 Prozent zugenommen, so dass derzeit weit über eine halbe Million Bundesbürger Mitglied eines Clubs oder aber zumindest als Golfspieler registriert ist.

Von einer gemeinsamen Vermarktungsstrategie, an der sich neben den Golfplätzen auch Freizeit- und Fremdenverkehrseinrichtungen beteiligen sollen, könnten alle Beteiligten profitieren, sind die Trierer Studenten überzeugt. Das meint auch Frank Schaal, Geograf und Geschäftsführer der Bitburger Tourist-Information, der gemeinsam mit Diplom-Geografin Laura Herlitz das Forschungsprojekt geleitet hat. "Diese Präsentation soll nicht der Abschluss eines Projekts sein, sondern der Anstoß", sagt Schaal. In seinen Händen hält er ein Exemplar der 278 Seiten umfassenden Forschungsarbeit - "ein Buch mit Ideen, die wir nicht an uns vorbeiziehen lassen sollten."

Zwei derjenigen, die von diesen Ideen möglichst viele auffangen und umsetzen wollen, sind Josef Kinnen, Chef der Golfanlage in Burbach, sowie Erwin Trappen, Manager des Golfplatzes in Baustert. Dass sie es dabei nicht einfach haben werden, meint zumindest Alfred Müller, Finanz-Geschäftsführer der Bitburger Brauerei. Denn schließlich sind es insgesamt 18 Plätze. Und "über diese vielen Egoismen hinwegzukommen, das wird nicht einfach sein."Extra Golfregionen Von den 18 Golfplätzen der Region Eifel-Luxemburg-Mosel-Ostbelgien (Elmo) liegen sieben in der Eifel, sechs in Luxemburg, zwei an der Mosel und drei in Ostbelgien. Die Kooperation dieser Golfplätze wäre aufgrund ihrer drei Nationalitäten eine Besonderheit, der Zusammenschluss an sich aber nichts Ungewöhnliches. So gibt es in Deutschland bereits mehrere Golfregionen mit einer gemeinsamen Vermarktungsstrategie, wie beispielsweise die Golfregionen Flandern, Saarland, Münsterland, Lothringen oder aber Rheinland. (uhe)

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