"Das ist alles nur eine Übung"

BITBURG. (rh) Teile des Bitburger Krankenhauses wurden am Sonntagmorgen evakuiert - allerdings nur im Rahmen einer gemeinsamen Übung von Krankenhaus-Wehr und Bitburger Brandschützern. Die Erkenntnisse helfen, für den Ernstfall noch besser vorbereitet zu sein.

Die Meldung, die am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr über den Notruf 112 in der Einsatzleitstelle der Feuerwehr Trier eingeht, klingt nüchtern: "Im vierten Stock des Altbaus im Bitburger Krankenhaus ist ein Feuer ausgebrochen. Die alte Elektrohauptverteilung steht durch einen Schmorbrand in Flammen. Der gesamte Flurbereich ist verraucht." Routiniert setzt die Leitstelle die Rettungsmaschinerie in Gang. In Bitburg rücken zwei Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr sowie die Wehren aus den Stadtteilen Mötsch und Masholder aus. "Insgesamt hatten wir rund 40 Wehrmänner im Einsatz. Zusätzlich war die Krankenhausfeuerwehr mit 22 Leuten im Einsatz", schildert Brandmeister Guido Weiler die Situation und versichert den fragenden Menschen rund um das Clemens-August-Krankenhaus: "Das ist alles nur eine Übung!" Gemeinsam haben die beiden Brandmeister Guido Weiler und Thorsten Maas die Einsatzübung vorbereitet. Nach einer Ortsbegehung waren die Brandabschnitte eingeteilt worden. Retten und Löschen - das gehen die Bitburger Brandschützer von zwei Seiten des Gebäude aus an. Die meisten Verletzten werden über das Nottreppenhaus evakuiert, andere über die Drehleiter. Vor dem Haus werden sie von den Mitarbeitern der Krankenhausfeuerwehr übernommen und in die Sammelstelle in der benachbarten Südschule gebracht. "Das hat alles gut geklappt", sagt Weiler . Horst Emonts Brandschutzbeauftragter für das Krankenhaus Bitburg, koordiniert den Einsatz der Hausfeuerwehr. "Die Zusammenarbeit der Hausfeuerwehr mit den örtlichen Kräften hat sehr gut geklappt, insbesondere die Übernahme der Patienten. Die nahe gelegene Südschule ist für uns strategisch ein sehr wichtiger Ort", sagt Emonts. Die Hausfeuerwehr im Krankenhaus hat er im Mai 2003 gegründet. Seither absolvieren seine Leute regelmäßig Übungen und werden geschult. Bitburgs Wehrleiter Peter Götz hat den Übungsbedarf erkannt: "Ich bin Horst Emonts dankbar dafür, dass er auf uns zugekommen ist. Eine gegenseitige Einbindung in Alarmübungen ist absolut sinnvoll und notwendig", sagt Götz. Eine der Erkenntnisse: Es gab Funkprobleme zwischen dem Gruppenführer und dem Rettungstrupp, der über die Drehleiter agierte. Ein falsch eingestellter Kanal und nachlassende Akkuleistungen führten zu den Kommunikationsproblemen. "Daran müssen wir arbeiten", sagt der ansonsten zufriedene Peter Götz. "Mir ist auch wichtig, nochmals der Bevölkerung zu sagen: Die Feuerwehr Bitburg hat lediglich zwei Gerätewarte. Alle anderen Mitglieder der Feuerwehr Bitburg agieren ehrenamtlich", bekräftigt Götz den Sachverhalt, dass es in der Stadt keine Berufsfeuerwehr gibt. Er will damit um Verständnis werben, dass von seiner Truppe nicht automatisch die gleichen schnellen Eingriffszeiten wie bei einer Berufsfeuerwehr erwartet werden können. Doch mit drei bis fünf Minuten sind die freiwilligen Bitburger Wehrleute immer noch sehr schnell bei der Sache.

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