Ein Mann mit großen Verdiensten: Albert Caspers gestorben

Köln/Lissendorf · Albert Caspers ist tot. Der ehemalige Chef der Kölner Ford-Werke und Präsident des 1. FC Köln, im Februar 1933 in Lissendorf (Landkreis Vulkaneifel) geboren, starb am Dienstagmorgen nach langer und schwerer Krankheit 81-jährig in einem Pflegeheim.

Köln/Lissendorf. Trauer in Köln und in der Eifel über den Tod eines vielfach verdienten Menschen: Albert Caspers (Foto: privat) ist am Dienstag gestorben.
Caspers wuchs mit Autos auf, die Eltern hatten in der Eifel eine VW-Werkstatt und eine Tankstelle. Das Autohaus existiert noch heute am Ortsrand des Nachbardorfs Birgel, auch wenn es seit einigen Jahren nicht mehr von der Familie betrieben wird.
Nach dem Abitur in Prüm und dem Studium an der Technischen Hochschule Aachen ging der junge Ingenieur 1958 zu den Ford-Werken in Köln. Seine berufliche Laufbahn führte ihn bis ganz an die Spitze des Konzerns, er war Vizepräsident der Ford Motor Company, Vorsitzender von Ford Europa und zuletzt Aufsichtsratsvorsitzender der Ford-Werke AG. Auf Caspers\' Tod reagierten am Mittwoch Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke, und Martin Hennig, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats: Caspers habe viele Jahre lang "die Entwicklung von Ford in Deutschland und in Europa geprägt und sich große Verdienste um unser Unternehmen erworben". Man werde Albert Caspers "als einen ganz besonderen Menschen in Erinnerung behalten".
Als der 1. FC Köln Ende der 1990er Jahre in finanzielle Schieflage geriet, trugen die Verantwortlichen Caspers den Posten des Präsidenten an. Er übernahm das Amt 1997, stabilisierte den Verein wirtschaftlich, aber weil die sportlichen Erfolge ausblieben, wurde Caspers 2004 von Wolfgang Overath aus dem Amt gedrängt. Ein schmerzhafter Abgang, der auch in Caspers‘ Kündigung seiner Mitgliedschaft resultierte. Im vorigen Jahr betrieb der Verein Wiedergutmachung und ernannte Caspers zum Ehrenmitglied.
Seinem Geburtsort und zweiten Wohnsitz blieb Caspers immer verbunden - und habe sich dort mit seiner Großzügigkeit ebenfalls verdient gemacht, sagt Ortsbürgermeister Lothar Schun. Unter anderem unterstützte Caspers die Feuerwehr mit einem Fahrzeug und finanzierte die Ortschronik. Caspers sei stets bescheiden geblieben und habe nie seine Herkunft aus der Eifel verleugnet. Auch das sei ein Grund dafür gewesen, dass die Gemeinde ihn 1997 zu ihrem bisher einzigen Ehrenbürger machte. fpl

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