Jugendparlament der VG Arzfeld zieht positive Bilanz

Arzfeld · Das erstmals gewählte Jugendparlament in der Verbandsgemeinde Arzfeld hat sein Premierenjahr hinter sich. Und es scheint, als hätten die jungen Mitglieder bisher noch nichts von ihrer Motivation verloren.

 Noch immer voller Elan, auch wenn die erste Sitzung schon etwas zurückliegt: Die Mitglieder des Jugendparlaments Arzfeld diskutieren auch nach einem Jahr Arbeit gerne angeregt mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld Andreas Kruppert . TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Noch immer voller Elan, auch wenn die erste Sitzung schon etwas zurückliegt: Die Mitglieder des Jugendparlaments Arzfeld diskutieren auch nach einem Jahr Arbeit gerne angeregt mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld Andreas Kruppert . TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Da hatte doch so mancher seine Zweifel: Als Andreas Kruppert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld, bei seinem Wahlkampf im Frühjahr 2010 ein Jugendparlament anregte, wollte niemand so recht daran glauben. Kruppert wurde gewählt. Und seit dem Frühling dieses Jahres hat die VG ein Jugendparlament (der TV berichtete). 20 junge Leute zwischen 14 und 26 Jahren sind dabei, im Juni erfolgte die konstituierende Sitzung.

Dabei erwartet man, dass Jugendliche bei Wörtern wie "konstituierende Sitzung" eher Reißaus nehmen. Nicht so in Arzfeld. Jetzt ist das erste Arbeits-Halbjahr vorüber - und wie sieht das Zwischenfazit aus?
Für Kruppert sehr gut: "Das ist eine unheimlich engagierte Truppe, die sich Gedanken macht und auch anpackt." Gleich fällt ihm ein Beispiel ein: der Kinderspielplatz in Krautscheid. Da habe es nur eine Anfrage von Ortsbürgermeister Oswald Keschtges gebraucht, und sechs Parlamentsmitglieder seien angerückt, um beim Bau zu helfen. Kruppert: "Das wurde donnerstags beschlossen, samstags waren die Leute da."
Eine "wunderschöne Geschichte" seien auch die Besuche in den Senioren-Einrichtungen in Waxweiler gewesen. Dabei soll es nicht bleiben: "Wir haben uns auch für die Schulen schon etwas überlegt", sagt die Parlamentsvorsitzende Ilona Zeimens. So denken die Mitglieder bereits über Präventionstage an den Schulen nach, unter anderem auch zum Brandschutz und in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr.
Ilona Zeimens ist mit 26 Jahren die Älteste im Parlament. Der Jüngste heißt Timor Tüze und ist 14 Jahre alt. Seine bisherigen Erfahrungen?: "Man wusste ja am Anfang nicht, was da auf einen zukommt", sagt er. "Aber wir sind zu einem Team zusammengewachsen, es ist eine Freundschaft entstanden zwischen allen. So macht man das gerne."
Viele Gestaltungsfreiheiten


Er habe schon immer politisches Interesse gehabt, sagt Timor. Beim Jugendparlament habe er dann "eine Chance gewittert - man darf ja in meinem Alter nicht wählen und wird nicht einbezogen." Jetzt sei das anders: "Ich bin schon überrascht, wie sehr das Jugendparlament angenommen wird und wie viele Freiheiten wir haben."
Zu den angesprochenen Freiheiten zählt es auch, dass die Mitglieder bereits zwei Fahrten unternehmen durften. Eine führte an die Mosel, die zweite in den Landtag. Hinzu kam eine Party, die Anfang Dezember in Waxweiler organisiert wurde und dem Parlament sogar einen kleinen Überschuss einbrachte, mit dem man weitere Aktionen finanzieren will.

"Es waren circa 500 Leute da", sagt Ilona Zeimens. "Das war sehr schön." Zwar randalierten in der gleichen Nacht vermutlich einige der Besucher im Dorf, was die Organisatoren fast so sehr ärgert wie die Anwohner. Aber man dürfe nicht 495 friedliche Besucher dafür bestrafen, dass sich fünf danebenbenommen hätten, sagt Ilona Zeimens.
Es ist ohnehin nicht alles Party für das Jugendparlament: Ein ernsthaftes Thema, mit dem sich die Mitglieder ebenfalls befassen wollen (in Zusammenarbeit mit den Banken in der VG), ist die Finanzkrise. Darunter, sagt die Vorsitzende, hätten schließlich auch regionale Firmen zu leiden. "Und die sind möglicherweise später unsere Arbeitgeber. Und auch junge Menschen interessieren sich für die Altersvorsorge. Oder die Frage: Wie sicher ist mein Geld?"
Fazit: Die Mannschaft bleibt mit hoher Motivation dabei, auch im neuen Jahr. Und in seinem Freundeskreis hat Timor Tüze auch bereits Interesse wecken können. "Einer oder zwei sagen schon: Da würde ich mich auch gerne reinwählen lassen."

Weitere Informationen zum Jugendparlament der Verbandsgemeinde Arzfeld im Internet unter www.vg-arzfeld.de

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