Bitburg. Der Petersplatz wird weit unter seinen Möglichkeiten genutzt. Das ist die Meinung der CDU-Fraktion im Bitburger Stadtrat, die vor einer guten Woche zwei Vorschläge auf den Tisch gelegt hat, wie der Platz umgestaltet werden könnte. Mit ihrer Konzeptstudie ist die Partei in die Offensive gegangen und will damit eine Basis für eine Diskussion schaffen, wie dieser Platz als zentraler Ort in der Fußgängerzone auch ohne großen und teuren Architekten-Wettbewerb neu gestaltet werden könnte (der TV berichtete).
Das Thema beschäftigt auch die TV-Leser, die in Schreiben an die Redaktion ihre Meinung äußern. Manche sehen im Vorgehen der CDU Wahlkampf-Taktik, andere halten den Ansatz durchaus für diskussionswürdig.
Ein Stimmungsbild:

Christian Baumann (Bitburg): "Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem Vorschlag der CDU so kurz vor der Kommunalwahl lediglich um ein taktisches Manöver, um Aufmerksamkeit zu erregen. Aber tatsächlich sind die Vorschläge nicht schlecht. Einige Fragen bleiben aber offen: Wie passt eine Neugestaltung des Petersplatzes ins Gesamtkonzept der Neugestaltung der Innenstadt? Braucht Bitburg neben dem neu gestalteten Platz Am Spittel überhaupt einen weiteren Platz dieser Art? Alles in allem ein durchaus diskussionswürdiges Thema, doch kein Grund für übereilte Schnellschüsse."

Marianne Böhm (Bitburg): "Grundsätzlich würde ich eine Umgestaltung des Petersplatzes befürworten, wenn denn auch die Finanzierung gesichert ist. Der dargestellte Entwurf ist im Prinzip recht gut, modern und sehr kühl. Zum Verweilen lädt er aber meiner Ansicht nach keineswegs ein - im Gegensatz zum bestehenden Platz. Vielleicht könnte man in dem Entwurf noch zwei, drei Bäume berücksichtigen, damit auch die Möglichkeit gegeben ist, im Sommer bei 30 Grad Schatten zu finden."

Stephan Bergert (Bitburg): "Ich hatte gleich das Gefühl, dass es bei diesem Vorschlag um Wahlkampf geht. Der Zeitpunkt ist etwas ungeschickt. Schade, denn so wird dieses Thema wieder zerlegt. Nicht nur der Platz hat es nötig, die ganze Fußgängerzone sieht aus wie Patch-Work. Das Pflaster ist schon sehr interessant anzuschauen. Außengastronomie halte ich für fraglich. Es braucht hier dann schon Zugluftstopper, damit der Wind einem nicht die Schaumkrone vom Bitburger fegt."

Hilmar Nofftz (Bitburg): "Manchmal frage ich mich, gibt es nichts Wichtigeres zu tun in Bitburg? Als direkter Anwohner des Petersplatzes frage ich mich, warum man ausgerechnet diese schöne Anlage neu gestalten will. Gut, sie ist in die Jahre gekommen, aber ein paar neue Bänke und einige Sanierungsarbeiten würden meiner Meinung nach völlig reichen. Wie oft stehen Besucher vor der Anlage und bewundern die Blumenbeete. Die Beete sind eine richtige Augenweide. Wer denkt bei der Forderung nach mehr Gastronomie an uns Anwohner? Abgesehen davon, wer soll das bezahlen? Die Stadt hat ja kein Geld. Oder sollen die Anwohner die Umgestaltung bezahlen?"

André Rieder (Bitburg): "Ob der Vorschlag der CDU ein Wahlkampfthema ist oder nicht, ist doch vollkommen uninteressant. Entscheidend ist für mich die Frage: Ist die Politik eines Stadtrates in Bitburg nur dann eine gute und nachhaltige Politik, wenn im großen Stil geplant und gebaut wird? Wenn das so weiter geht, hat die Stadt nicht einen Cent, um 2015 das Stadtfest zu feiern. Ist es nicht wichtiger, die vorhandene Infrastruktur in einem guten Zustand zu halten? Beispielsweise die Sport- und Spielplätze oder die Straßen. Müsste man nicht eher dafür sorgen, das millionenschwere Haushaltsloch zu stopfen, damit ein Stadtrat im Jahr 2024 oder 2040 auch noch handlungsfähig ist? Beim Petersplatz besteht angesichts solcher Fragen kein grundlegender Handlungsbedarf."
Liebe Leser, was ist Ihre Meinung zum Thema? Wie könnte der Bitburger Petersplatz lebendiger werden? Mailen Sie uns Ihre Meinung bitte an
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