Markttag mit Aktionen: Vereine zeigen sich in Speicher

Speicher · Speicher, die jüngste Stadt in Rheinland-Pfalz, hatte am Sonntag zum Tag der Vereine eingeladen. Der wurde von elf Organisationen genutzt, um sich der Öffentlichkeit vorzustellen. Den Rahmen dafür bot ein Markttag. Der könnte in Zukunft allerdings gefährdet sein, befürchten die Marktkaufleute.

Speicher. Jugendfeuerwehr, Sport- und Karateverein - sie und viele andere haben sich beim Tag der Vereine mit Aktionen auf dem Marktplatz vorgestellt (siehe Extra). "Es ist uns dieses Jahr gelungen, eine lang gehegte Idee zu verwirklichen. Mit der Zusage von zehn Speicherer Vereinen will der Gewerbeverein den Besuchern des Marktes zeigen, dass man hier nicht nur gut einkaufen kann. Nein, Speicher pflegt auch ein reges Vereinsleben und ist deshalb für Gäste und Einheimische interessant", sagte Andreas Gerlach vom Gewerbeverein Speicher."
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Die Verantwortlichen waren begeistert. Frank Esser vom 60 Mitglieder starken Karateverein Speicher erklärte: "Für uns ist der Tag heute eine gute Imagewerbung. Wir wollen den Karatesport populär machen. Auf Mitgliederwerbung verzichten wir derzeit. Die Jugendlichen rennen uns die Türen ein. Wir haben also eher ein Trainerproblem.
Jürgen Föst von der Tischtennis-Spielgemeinschaft Speicher-Orenhofen sagte: "Hier gibt es die Gelegenheit für Jugendliche, sich direkt mit dem Sport und uns in Verbindung zu setzen. Es wird gut genutzt." Und Dirk Bialluch von der Reservistenkameradschaft Speicher: "Die Reservisten kennen viele nur aus Katastropheneinsätzen wie beim Oderhochwasser. Wir sind aber auch hier vor Ort aktiv.
So erfolgreich der Tag für die Speicherer Vereine auch war, die Marktkaufleute sehen sich auf Dauer in ihrer Existenz gefährdet. Das jedenfalls äußerte der Vorsitzende des Freundeskreises der Marktkaufleute Michael Brämisch im Gespräch mit dem TV: "Wir kämpfen um das Überleben. Die jahrhundertealte, traditionelle Bedarfsdeckung über Märkte ist nicht mehr gegeben. Wir können nur noch Bedarf wecken, aber keinen mehr decken", malt Brämisch schwarz. Wie alle anderen stationären Handelsformen kämpften auch die Marktkaufleute gegen den Konkurrent Nummer eins, das Internet. "Dort ist 24 Stunden am Tag geöffnet, 365 Tage im Jahr, und ich habe innerhalb von zwei Minuten den billigsten Anbieter bundesweit für das Produkt meiner Wahl gefunden. Deshalb hat auch die jüngere Generation mit der althergebrachten Markttradition nichts mehr am Hut", klagt Brämisch.
Nach seiner Einschätzung sind die Märkte wie in Speicher in zehn bis 15 Jahre Geschichte. RH

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