Mehr Platz für die Feuerwehren

Prüm · Die Verbandsgemeinde Prüm investiert in diesem Jahr rund 620 000 Euro. Schwerpunkte sind neue Feuerwehrgerätehäuser in Watzerath, Weinsheim und Kleinlangenfeld. Aber auch für den DSL-Ausbau wird Geld bereitgestellt.

 Polier Udo Fries von der Baufirma Bauer aus Hillesheim ist mit dem Fortschritt der Arbeiten am neuen Dorfgemeinschaftshaus in Weinsheim zufrieden. Dort wird auch die neue Feuerwache integriert. TV-Foto: Christian Brunker

Polier Udo Fries von der Baufirma Bauer aus Hillesheim ist mit dem Fortschritt der Arbeiten am neuen Dorfgemeinschaftshaus in Weinsheim zufrieden. Dort wird auch die neue Feuerwache integriert. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Die Investitionen der Verbandsgemeinde Prüm in diesem Jahr haben einen klaren Schwerpunkt: die Feuerwehren. Der Großteil der 2012 vorgesehenen Ausgaben in Höhe von insgesamt 620 000 Euro fließen in diesen Bereich. Beispiel Watzerath: Dort wird ein neues Dorfgemeinschaftshaus gebaut, weil die bislang genutzte ehemalige Schule für die Bedürfnisse des Ortes zu groß ist und zudem aufwendig saniert werden müsste (der TV berichtete). Das bisherige Feuerwehrgerätehaus ist an die Schule angeschlossen, nun soll sie mit in das neu zu errichtende Gebäude ziehen. Insgesamt beläuft sich der Feuerwehranteil an den Baukosten auf 138 000 Euro. Ein Drittel (46 000 Euro) übernimmt das Land. Für das zweite Drittel kommt die VG auf, das letzte Drittel stemmt die Feuerwehr Watzerath in Eigenleistungen.
Nach demselben Muster wird in Kleinlangenfeld ein neues Gerätehaus gebaut, die Gesamtkosten betragen 60 000 Euro, von denen das Land, die Verbandsgemeinde und die örtliche Feuerwehr jeweils ein Drittel übernehmen. Ein Projekt aus dem Vorjahr ist bereits im Bau: das neue Gerätehaus in Weinsheim, das in das neue Gemeindehaus integriert wird.
Weitere 36 000 Euro fließen in neue Feuerwehrausrüstung, unter anderem werden Atemgeräte, neue Membranpumpen und eine Wärmebildkamera angeschafft. Im Investitionsprogramm stehen außerdem neue Tragkraftspritzenfahrzeuge für die Feuerwehren in Hersdorf und Niederprüm für jeweils rund 70 000 Euro und ein Mehrzwecktransportfahrzeug für Schönecken für 50 000 Euro.
Der zweite Investitionsschwerpunkt - wenn auch noch mit mehreren Fragezeichen - ist der Ausbau des Breitbandnetzes für die schnellen Internetzugänge. 200 000 Euro sind dafür in diesem Haushaltsjahr bereitgestellt, um den Anteil der Verbandsgemeinde an einem kreisweiten Ausbau in den noch unterversorgten Gebieten zu übernehmen. Für 2013 sind weitere 250 000 Euro vorgesehen. Insgesamt werden die Kosten für eine flächendeckende DSL-Versorgung im Eifelkreis auf rund zwölf Millionen Euro taxiert. Doch weil es noch keine Zusage des Landes gibt, zwei Drittel dieser Kosten zu übernehmen, ist unklar, ob der DSL-Ausbau in diesem Jahr umgesetzt wird.
Ebenfalls im Haushalt zu finden: Geld für den Bau des Radwegs von Prüm nach Gerolstein auf der ehemaligen Bahntrasse. Doch der Betrag von 720 000 Euro wird seit Jahren immer wieder ins nächste Jahr verschoben. Denn noch immer ist unklar, ob und wann der Weg gebaut werden kann. Derzeit wehrt sich die Rhein-Sieg-Eisenbahn vor dem Verwaltungsgericht Mainz gegen die Ablehnung der Betriebserlaubnis für die Strecke (der TV berichtete).
Trotz der Investitionen wird der Schuldenstand der VG laut Haushaltsplan sinken, von 3,6 Millionen Euro auf 3,3 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2007 beliefen sich die Kredite für Investitionen noch auf 4,8 Millionen Euro. Geht der Schuldenabbau so weiter, wird die VG in 12,5 Jahren schuldenfrei sein.Meinung

Wichtige Infrastruktur
Das Geld dafür ist im Prümer VG-Haushalt bereitgestellt, aber ob man es in diesem Jahr wirklich einsetzen kann, weiß niemand. Dabei ist es für einen flächendeckenden und zukunftssicheren Ausbau der Breitbandversorgung im Eifelkreis allerhöchste Eisenbahn. Es ist löblich, dass sich die Kommunen selbst helfen wollen, wenn die Unternehmen nicht von sich aus tätig werden. Denn sonst müsste man in den vielen unterversorgten Dörfern bis zum St. Nimmerleinstag warten, während in der großen Welt die digitale Post abgeht. Doch damit das funktioniert, müssen endlich von der Bundes- und Landesregierung außer vollmundigen Ankündigungen endlich auch konkrete Förderzusagen kommen, die es erlauben würden, endlich zur Tat zu schreiten. Das wird Geld kosten. Aber man kann im 21. Jahrhundert nicht einem Teil der Menschen aus Kostengründen die wichtigste Infrastruktur vorenthalten. c.brunker@volksfreund.deExtra

Der hohe Schuldenstand der Nachbar-Verbandsgemeinden aus Arzfeld und Jünkerath wirkt sich auch deutlich bei den Investitionen aus. So sind in Arzfeld in diesem Bereich nur Ausgaben von 213 000 Euro vorgesehen. Größter Posten mit 75 000 Euro ist ein neues Mehrzwecktransportfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr Arzfeld. Außerdem ist die Erweiterung der Grundschule in Waxweiler in Vorbereitung, wo für den Ganztagsbetrieb neue Räume gebraucht werden. 22 000 Euro sind für die ersten Vorbereitungen im Haushalt eingeplant, allerdings rechnet die Verwaltung damit, dass bereits in diesem Jahr Ausgaben von 688 000 Euro anfallen könnten, wenn die Pläne von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier genehmigt werden. An der Oberen Kyll umfassen die Investitionen eine Summe von rund 100 000 Euro, größter Posten ist die Erneuerung einer Bedienbühne am Regenrückhaltebecken in Stadtkyll für 45 000 Euro. ch

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort