Nach wie vor kein Käufer für Gaytalpark in Sicht

Körperich · Nachdem der Körpericher Gaytalpark (Eifelkreis Bitburg Prüm) im Sommer 2011 geschlossen wurde, ist die Verbandsgemeinde Neuerburg weiterhin auf der Suche nach einem Käufer für das Gebäude. Laut Verwaltung gibt es zwar einen Interessenten aus Luxemburg, doch hat dieser bislang noch kein konkretes Angebot vorgelegt.

 Vielleicht würde ein Gebet helfen: Für den Gaytalpark hat sich bislang kein Käufer gefunden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Vielleicht würde ein Gebet helfen: Für den Gaytalpark hat sich bislang kein Käufer gefunden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Wer es etwas abgeschieden mag, zur freien Entfaltung seiner Persönlichkeit 784 Quadratmeter Wohnfläche benötigt, viele Freunde und Bekannte hat, selbst aber kein Freund tapezierter Wände ist und darüber hinaus nicht davor zurückschreckt, ein mehr als 16 Hektar großes Grundstück zu pflegen, für den ist das Gebäude des ehemaligen Umwelterlebniszentrums Gaytalpark in Körperich ideal. Für alle anderen ist das Objekt vielleicht eine Nummer zu groß.

Wenngleich der Kaufpreis für ein Anwesen dieser Größe, zudem nahe der luxemburgischen Grenze, durchaus seinen Reiz hat. Denn für 500 000 Euro bekommt man im nur wenige Kilometer entfernten Großherzogtum gerademal ein gepflegtes Reihenhaus mit etwas Grundstück und verbauter Aussicht. Und Letzteres ist etwas, worüber sich der neue Eigentümer des Gaytalparks so schnell keine Gedanken machen müsste.

Wenn sich denn ein Eigentümer finden würde: Im Sommer 2011 wurde die Umwelteinrichtung geschlossen (siehe Extra), bislang war die Suche nach einem Käufer jedoch ohne Erfolg. Zwar habe es vor kurzem einen Termin mit einem Interessenten aus Luxemburg gegeben, erklärt Christian Calonec-Rauchfuß von der Verbandsgemeindeverwaltung Neuerburg, doch läge dem von der VG beauftragten Makler bislang weder ein konkretes Angebot noch ein Nutzungskonzept dieses Interessenten vor. Aus diesem Grund dürfe man die Nachfrage aus dem Nachbarland nicht überbewerten. Auch der Körpericher Ortsbürgermeister Winfried Horn hat keinen potenziellen Käufer an der Hand. "Es ist ein sehr schwieriges Projekt", sagt er, "und für eine private Nutzung eher ungeeignet."
Bürgerversammlung geplant


Dass jemand das Ausstellungsgebäude mit seiner danach ausgerichteten Architektur als Wohnhaus umfunktioniere, könne er sich jedenfalls nicht vorstellen, erklärt der Ortsbürgermeister. "Wir wollen aber Anfang nächsten Jahres eine Bürgerversammlung veranstalten, bei der dann auch über den Gaytalpark gesprochen werden soll", fügt Horn hinzu. Möglicherweise ergebe sich dabei ja etwas. Aufgrund seiner Lage und Aussicht wäre das Gebäude für die Ansiedlung eines Gastronomiebetriebs ideal. Zumal das Gelände von Wanderern noch immer viel genutzt wird. Doch nach Auskunft der VG-Verwaltung, die eine gastronomische Nutzung gerne ausprobiert hätte, ist das aus bautechnischen und Brandschutzgründen nicht möglich. Und auch aus einer anderen Idee ist nichts geworden: So gab es zwischenzeitlich die Überlegung eines Bauunternehmens aus Bitburg, gemeinsam mit einem luxemburgischen Investor auf dem Gaytalpark-Gelände ein Feriendorf zu errichten (der TV berichtete). Doch offensichtlich war dafür die Fläche wiederum zu klein.Extra

Das Umwelterlebniszentrum Gaytalpark in Körperich-Obersgegen wurde 1996 eröffnet. Es sollte ein Anziehungspunkt für Touristen und gleichzeitig auch ein Zentrum für Umweltbildung geschaffen werden, in dem Natur und Umwelt spielerisch erkundet werden kann. Zuständig für die Einrichtung war der Zweckverband Gaytalpark, bestehend aus Vertretern der VG Neuerburg, des Eifelkreises und der Ortsgemeinde Körperich. Da die Besucherzahlen allerdings stets hinter den Erwartungen zurückblieben, mussten die Zweckverbandsmitglieder jährlich draufzahlen. Nachdem der letzte Gaytalpark-Geschäftsführer Jens Bramenkamp seine Kündigung zum 30. Juni 2011 eingereicht hatte, wurde daher seitens des Zweckverbands entschieden, den defizitären Park zu schließen. Der Kündigung des Geschäftsführers vorausgegangen war die im Neuerburger Verbandsgemeinderat angestoßene Diskussion, aus Kostengründen einen Ausstieg aus dem Zweckverband zu prüfen. uhe

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