Neue Krone für alte Mauern

Seit mindestens 800 Jahren thront die Dasburg hoch über der Our an der deutsch-luxemburgischen Grenze. Doch der Zahn der Zeit ist nicht untätig geblieben. Derzeit laufen umfangreiche Sanierungsarbeiten, um das alte Gemäuer zu erhalten. Insgesamt investiert das Land rund 2,4 Millionen Euro.

Dasburg. "Es ist für uns sehr erfreulich, dass die Burg saniert wird", sagt Richard Ott, der erste Beigeordnete der Gemeinde. "Sie hatte es dringend nötig." Das Hauptproblem ist, dass die Mauern nicht mehr stabil stehen und immer wieder Steine herausfallen. Ganze Mauerstücke werden nach außen gedrückt. "Die statische Sicherung ist daher unsere Hauptaufgabe", sagt Otmar Gilz, Projektleiter beim Landesbetrieb Liegenschaften und Baubetreuung (LBB) in Trier.

Dazu wird der über die Jahrzehnte verloren gegangene Mörtel mit einem neuen Bindemittel ersetzt. Außerdem werden in der kompletten Burganlage die Mauerkronen erneuert. "Die obersten drei Steinlagen werden abgetragen und neu aufgemauert", sagt Gilz. So soll verhindert werden, dass wieder Feuchtigkeit in die Mauer eindringen kann und es so zu Frostschäden kommt. Als zusätzliche Sicherung werden die Mauern im Felsen verankert und der Bereich hinter den Mauern mit Beton ausgegossen. Bei den dazu nötigen Baggerarbeiten fanden Bauarbeiter im Mai eine fünf Zentner schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg (der TV berichtete).

Im ersten Bauabschnitt werden so die Mauern im inneren Ring gesichert. In einem zweiten Bauabschnitt, der im nächsten Jahr beginnen soll, wird bei den Mauern im äußeren Bereich nach gleichem Muster vorgegangen. Auch die Spann anker, die den Turm sichern, sollen dann saniert oder erneuert werden. Nach dem bisherigen Stand der Planungen sollen die Arbeiten bis 2012 dann abgeschlossen sein. Das Land investiert rund 2,4 Millionen Euro in die Maßnahme.

Seit 2001 laufen die Voruntersuchungen, bei denen die Burg archäologisch untersucht worden war. Vor allem galt es die Frage zu klären, ob unter der Erde noch weitere Mauerreste verborgen liegen. Dazu wurden Georadar und Geoelektrik eingesetzt, um den Burgberg zu erforschen, ohne bei Grabungen Teile zerstören zu müssen - ein Pilotprojekt in Rheinland-Pfalz. Doch die Untersuchungen brachten nichts zutage, so dass es möglich war, die Mauern nach innen im Felsen zu verankern. EXTRA Die Dasburg: Die erste urkundliche Erwähnung der Dasburg stammt aus dem Jahr 1222, wo sie im Prümer Urbar, einem Güterverzeichnis der Abtei Prüm, zum Eigentum des Klosters gerechnet wird. Möglicherweise ist sie aber viel älter. Denn beim zweiten Normannensturm 892 flüchteten die Mönche vor den Angreifern in ein "Castrum noviter erectum", eine "neu errichtete Burg", die eine Tagesreise von Prüm aus in den Ardennen gelegen haben soll - möglicherweise die Dasburg. Nach einer wechselvollen Geschichte fiel sie 1794 an Frankreich und wurde 1813 für 4400 Franken als Steinbruch freigegeben. 1947 ging sie in Landeseigentum über. (ch)

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