Schneefälle: Weiter Beeinträchtigungen in Höhenlagen - Zelt bricht unter Schneelast zusammen

Hermeskeil/Morbach · Starke Schneefälle haben den ganzen Dienstag über den Verkehr in weiten Teilen der Region behindert. Auch der Busverkehr war betroffen. Die Situation auf den Straßen in der Eifel entspannte sich am Nachmittag etwas. Derweil sind im Hunsrück immer noch einige Straßen wegen liegengebliebener LKW nicht passierbar. In Bengel brach das Zelt eines Möbelhauses unter der Schneelast zusammen.



In Bengel ist das Druckluftzelt eines Möbelhauses zusammengebrochen. Die Feuerwehr hatte noch versucht, die Schneemassen mit Wasserdruck zu beseitigen, doch vergebens. Unter der Last gab die Schweißnaht der Plane nach. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei Wittlich bestätigte.

Zwischen 15.30 Uhr und 18 Uhr herrschte starker Schneefall im Hunsrück. Auf der B 327 Morbach in Richtung Thalfang geht im Kurven- und Steigungsbereich "Schalesbach" nach Auskunft der Morbacher Polizei nichts mehr. Lastwagen und Autos hängen fest. Es hat weitere Unfälle gegeben: in Berglicht und auf der B 327 zwischen Hinzerath und Hundheim. In Berglicht war auch ein Streufahrzeug beteiligt. Gegen 18 Uhr ließ der Schneefall langsam nach. Nach TV-Informationen gab es auch Probleme für Busse, die Schulkinder in die Orte brachten. Teilweise waren die Gemeinden nur schwer zu erreichen.
Anhaltende Schneefälle machten den Autofahrern auch in der Hochwaldregion am späten Nachmittag weiter schwer zu schaffen. Selbst auf den Autobahnen gab es "praktisch auf allen Strecken Probleme. Die Situation verändert sich im Prinzip alle zehn Minuten", sagte Walter Druckenmüller, Leiter der Autobahnmeisterei Schweich, am späten Nachmittag auf Anfrage von volksfreund.de. Wiederholt gab es auf verschiedenen Autobahnabschnitten Staus, weil Laster an Steigungsstrecken hängen blieben. Auffällig sei, "dass viele LKW-Fahrer mit Sommerbereifung unterwegs sind", sagt Drückenmüller. Auf der A1 am Mehringer Berg hätten beispielsweise am frühen Nachmittag die LKW in Dreierreihen nebeneinander gestanden. Auch auf der Steigung der B52 hinter der Ehranger Brücke in Richtung Luxemburg geriet der Verkehr ins Stocken. Probleme werden auf der B52 auch in Gegenrichtung Hermeskeil gemeldet. Der Autobahnpolizei Schweich waren bis 15 Uhr in ihrem Zuständigkeitsbereich neun Unfälle bekannt. Sie seien aber bis auf eine Ausnahme glimpflich verlaufen und es blieb bei Sachschaden. Bei einer Kollision wurde jedoch eine Person leicht verletzt. Rund um Hermeskeil herrschten auf den Straßen ganztägig schwierige Straßenbedingungen. Nach Angaben der dortigen Polizei gab es bereits am Dienstagmorgen drei Unfälle. Bei den Rutschpartien auf der B407 zwischen Kell und Reinsfeld, der K68 bei Waldweiler und im Stadtgebiet Hermeskeil entstand aber nur Sachschaden. Verletzt wurde bei den Kollisionen niemand. Im weiteren Tagesverlauf kamen nach Angaben der dortigen Polizei zwar keine neuen Unfälle mehr hinzu. Auf mehreren Strecken herrschte aber zeitweilig Stillstand, weil sich Laster festfuhren - etwa auf der Kreisstraße bei Hinzenburg und im Stadtgebiet Hermeskeil (Trierer Straße/B52) Der Räumdienst der Straßenmeisterei Hermeskeil ist mit seinen neun Fahrzeugen ist weiterhin im Dauereinsatz. Weil aber immer wieder Schneenachschub kommt, wird es selbst auf den Hauptverkehrsstraßen schnell wieder weiß. "Kaum haben wir die Fahrbahn wieder schwarz, kommt neuer Schnee und wir fangen wieder von vorne an", sagt Arnold Eiden, Leiter der Straßenmeisterei Hermeskeil.

Die Schneesituation in der Region schien sich zumindest in der Eifel am Nachmittag wieder zu entspannen. Gab es am Vormittag zahlreiche Verkehrsbehinderungen, Sperrungen und Unfälle, so sorgen die Räumdienste nach und nach dafür, dass die Straßen geräumt werden. Für die Eifel meldete Bruno von Landenberg, Leiter Verkehr beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein am Nachmittag: "Bis auf Schneeverwehungen auf den Höhen normalisiert sich die Situation auf den Straßen." Die Bundesstraßen in der Eifel seien geräumt, Landes- und Kreisstraßen folgten nun nach und nach. Befahrbar seien aber grundsätzlich die meisten Straßen. Allerdings warnt auch von Landenberg, vorsichtig zu fahren. Bis 15 Uhr verzeichnete die Autobahnpolizei in Schweich neun winterbedingte Verkehrsunfälle. Dabei wurde eine Person bei einem Unfall leicht verletzt. Insgesamt nahmen die Unfälle einen glimpflichen Verlauf und es blieb bei Blechschäden. Der Gesamtschaden wird auf ca. 30.000 Euro geschätzt. Viele LKW blieben wegen der Schneeglätte stehen oder stellten sich quer und konnten erst nach dem Abstreuen der Fahrbahnen durch die Autobahnmeistereien Wittlich und Schweich oder durch Abschleppmaßnahmen ihre Fahrt fortsetzen. Dadurch bildeten sich an verschiedenen Autobahnabschnitten Staus. Durch die anhaltenden Schneefälle, besonders in den Höhenlagen, rechnet die Polizei mit weiteren Unfällen und Staus.

Die Polizeiinspektion Schweich registrierte neun Unfälle. Gegen 15 Uhr kam eine 39-jährige Autofahrerin auf der B 52 bei Thomm bei Schneeglätte mit ihrem Wagen von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Die Fahrerin und ihre zehnjährige Tochter wurden leicht verletzt. In den Steigungsbereichen, für die die Polizei Schweich zuständig ist, blieben zeitweise einige LKW liegen. Verspätungen bei Bussen

Am Nachmittag konnten nach erneuten Schneefällen die Höhenlagen in der VG Ruwer (Waldrach, Kasel, Mertesdorf, Gusterath) von den SWT-Bussen nicht mehr angesteuert werden.

Auch im Stadtgebiet kommt es zu Beeinträchtigungen im Busverkehr.

Linie 1: Ruwer Dorheck kann nicht angefahren werden.
Linie 3: Die Linie 3 nach Feyen vekehrt nur noch bis St. Medard.
Linie 3: Weidengraben, Uni, Tarforst kann nicht angefahren werden. Die Busse enden in Kürenz.
Linie 4: Petrisberg bis Irsch wird nicht mehr bedient.
Linie 10: ist eingestellt
Linie 17: ist eingestellt
Linie 30: Mertesdorf, Kasel wird nur noch über Ruwer Fischweg bedient, Eitelsbach wird nicht mehr angefahren.
Linie 30: Gutweiler bis Bonerath ist eingestellt. Die Busse verkehren nur noch bis Filsch
Linie 40: ist eingestellt

Im Bereich Konz und Saarburg blieb es bis zum Mittag relativ ruhig, allerdings ereigneten sich dann bis zum späten Nachmittag elf Unfälle mit Blechschäden und ohne Verletzte. Schwerpunkte waren die B51 und die B 268 Pellingen/Richtung Zerf. Die Polizei Merzig verzeichnete für den saarländischen Teil des Saargaus bis zum frühen Abend keine Unfälle. Mehrere Stunden war die L 47 zwischen dem Zeltinger Kreisel und Wehlen gesperrt. Dort hatte sich nach Angaben der Polizei eine dicke Eisschicht gebildet, auf der festgefahrener Schnee liegt. Acht bis zehn Lastwagenfahrer mussten ihre Gefährte am Straßenrand abstellen. Die Autofahrer konnten wenden und über die Zeltinger Brücke auf die andere Moselseite wechseln, auf die der Verkehr am Kreisel geleitet wird.

Nach Angaben der Polizei ist die L 47 zwischen dem Zeltinger Kreisel und Wehlen wieder frei. Auch am Zeltinger Berg (zwischen Kreisel und Platten) und am Ürziger Berg, wo ebenfalls Lastwagen nicht weiter kamen, fließt der Verkehr derzeit wieder ungehindert.

Verspätung hatten am Morgen auch einige Busse, die auf dem Weg zum Schulzentrum in Bernkastel-Kues ebenfalls zwischen Zeltinger Kreisel und Wehlen fest saßen. Ansonsten gab es nach Auskunft von Karl-Heinz Lenger (Moselbahn) lediglich kleiner Verspätungen aber keine größeren Behinderungen. Der Unterricht an den Schulen läuft normal. Es sei auch nicht geplant die Schüler früher nach Hause zuschicken, heißt es vom Nikolaus-von-Kues-Gymnasium in Bernkastel-Kues.

Am Nachmittag hieß es seitens der Polizei Bernkastel-Kues. "Es sind weniger Leute unterwegs als normalerweise, und wer unterwegs ist, ist vorsichtig". Neue Unfälle wurden bis 15 Uhr nicht gemeldet.
Nach Auskunft von Peter Mittler von der Polizei Morbach stellte sich die Situation im Tal am Morgen offenbar problematischer dar als auf den Höhen. Tückisch seinen die Eisschichten unter dem Schnee gewesen. In Morbach war es am frühen Nachmittag zunächst ruhig, selbst auf der B 269 zwischen Morbach und Birkenfeld, wo sonst oft Lastwagen quer stehen. Zuvor hatte ein Unfall auf der Bundesstraße zwischen Morbach und Gonzerath einen Verletzten gefordert. Ein Kleintransporter mit saarländischem Kennzeichen kam wahrscheinlich aufgrund der winterlichen Wetterverhältnisse von der Fahrbahn ab. Der Fahrer wurde von der Morbacher Feuerwehr aus dem Fahrzeug herausgeschnitten und vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Weitere Fahrzeuge waren in den Unfall nicht verwickelt.

In einigen Ortschaften - vor allem im Raum Bitburg - war am Morgen der Busverkehr vorübergehend stark beeinträchtigt. Viele Linien kamen mit Verspätung an. Das Unternehmen Kylltal-Reisen informierte auf der Internetseite des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT), dass wegen "Schneeverwehungen und nicht geräumter Straßen" Haltestellen in Newel-Butzweiler (VG Trier-Land) nicht angefahren werden konnten. Die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft sprach von "starken Beeinträchtigungen" auf der B51 zwischen Trier und Bitburg durch quer stehende Lastwagen. Busse der Moselbahn konnten Steilstrecken an der Mosel, etwa an der Kenner Ley und am Zummeterhof bei Leiwen, nicht passieren. Probleme gab es auch für Linien der Trierer Stadtwerke, weil die L143 am Korlinger Berg kurzzeitig nicht geräumt war.

Kleintransporter kommt von Fahrbahn ab und kippt um

Im dichten Schneetreiben und bei winterlichen Straßenverhältnissen ist am Dienstagmittag gegen 12.30 Uhr ein Kleintransporter auf der B51 bei Eßlingen (Eifelkreis Bitburg-Prüm) ins Schleudern geraten und umgekippt.
Der Fahrer des Transporters mit spanischem Kennzeichen war zwischen den Anschlussstellen Bitburger Flughafen und der Abfahrt Speicher in der Stedemer Senke zunächst auf die Gegenfahrbahn geschleudert und dann mit seinem Fahrzeug im Graben umgekippt. Er blieb unverletzt. Die Feuerwehren aus Wolsfeld, Eßlingen und Meckel rückten zunächst mit mehreren Kräften an, um technische Hilfe zu leisten bzw. gegebenenfalls ausgetretene Betriebsstoffe zu sichern. Dies war aber nach Angaben der Feuerwehr nicht notwendig. Die Wehrleute mussten jedoch die stark befahrene B51 absichern und den Verkehr an dem Unfallfahrzeug, das mit dem Heck in die Fahrbahn ragte, vorbeileiten. Zur Bergung musste ein Kran angefordert werden. Ein Glatteis-Unfall ereignete sich in Thalfang-Bäsch bereits am Montagabend gegen 21 Uhr. In der Bäscher Höhenstraße war ein Autofahrer nicht mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs, kam von der Fahrbahn ab und stieß gegen eine Hauswand. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Den Schaden schätzt die Polizei auf 5500 Euro.

Auf der B51 bei Bitburg stellten sich am frühen Morgen zwischen 6 und 7 Uhr auf glatter Fahrbahn auf der B51 mehrere LKW quer. Zu Schäden kam es dabei nicht. Den LKW-Fahrern sei es auch gelungen, ihre Gespanne jeweils wieder auf die Fahrbahn zu bringen.

Auf der B50 gab es mehrere Unfälle mit Blechschaden. In Dauwelshausen rutschte ein Auto gegen eine Hauswand. Dabei wurde die Wand leicht beschädigt. Der Verursacher flüchtete.

Wintersportler dürfen sich freuen

Für Wintersportler sind die derzeitigen Wetterverhältnisse allerdings positiv: Aufgrund der starken Schneefälle im Hunsrück können die Lifte am Erbeskopf am Mittwoch, den 13. März voraussichtlich wieder den Betrieb aufnehmen. Die Rodelbahnen sind wieder geöffnet, für Langlauffreunde hat der Schneefall vorerst nicht ausgereicht, sodass die Loipen noch nicht befahrbar sind. Bei Temperaturen von -5 Grad liegen momentan 12-15 cm. Schnee.

TV-Zeitungszustellung auch bei Eis und Schnee gut gerüstet

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