Sponsoren sollen Schwimmbad retten

Nachdem die Sanierungspläne für das Freibad der Verbandsgemeinde Obere Kyll vorigen Sommer einen Dämpfer erhielten (der TV berichtete), keimt nun neue Hoffnung: Bürgermeisterin Diane Schmitz will Unternehmen als Sponsoren gewinnen - und erhält positive Rückmeldungen.

 Sanierung des Freibads Stadtkyll: Unter anderem soll die Rutsche abgebaut werden. Archiv/TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Sanierung des Freibads Stadtkyll: Unter anderem soll die Rutsche abgebaut werden. Archiv/TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Jünkerath/Stadtkyll. (fpl) Die Bürgermeisterin geht Klinken putzen: "Ich habe mit ganz vielen Firmen gesprochen", sagt Diane Schmitz. Und was sie dort zu hören bekomme, gebe zu neuer Hoffnung Anlass: "Die meisten haben signalisiert, dass sie sich beteiligen würden."

Sich beteiligen - das heißt: Geld und andere Leistungen geben für die Sanierung des mehr als 40 Jahre alten Freibads im Stadtkyller Wirfttal. Dafür hatte zwar im Frühjahr 2010 Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) die Unterstützung des Landes zugesagt. Dennoch: So einfach, wie damals geglaubt, wird die Sache nicht.

Denn mittlerweile stellte sich heraus: Es muss vieles neu gebaut werden, so sind wohl die Gebäude mit Umkleidekabinen und Restaurant nicht mehr zu retten (TV vom 16. Juni 2010).

Rund 3,5 Millionen Euro sind für das neue Bad kalkuliert. Geld, das die Verbandsgemeinde (VG) nicht hat. Dennoch würde die Kommunalaufsicht einer Finanzierung zustimmen, sofern 60 Prozent der Kosten durch Zuschüsse gedeckt wären.

Derzeit, sagt Diane Schmitz, sei vom Innenministerium eine Förderung von 50 Prozent in Aussicht gestellt. Die dann noch fehlenden zehn Prozent "müssen wir irgendwie aufbringen". Erst dann würde die restliche Finanzierung über Kredite genehmigt.

Das heiße: Netto brauche die VG jetzt etwa 300 000 Euro. "Daraufhin bin ich losgerannt und habe mit ganz vielen Unternehmen gesprochen", sagt die Bürgermeisterin. Einer ihrer Adressaten: der Landal Green Park in Stadtkyll, direkter Nachbar des Freibads. Ergebnis der Gespräche. "Die wollen uns unterstützen."

Die Verantwortlichen des Ferienparks unter niederländischer Leitung seien naturgemäß daran interessiert, wie es mit dem Bad weitergehe, denn es sei ein wichtiges Vermarktungselement. Allerdings sei Landal nicht das einzige Unternehmen, das mithelfen wolle: "Einige andere haben spontan einen Betrag genannt, den sie uns geben würden", freut sich Diane Schmitz, die diese guten Nachrichten bereits ans Innenministerium weitergegeben hat.

Das Bad im Stadtkyller Wirfttal ist eine Einrichtung der Verbandsgemeinde Obere Kyll, wie auch die zentrale Sportanlage in Jünkerath. Bei deren Sanierung ging man nach einem ähnlichen Modell vor: Dort sind es die Vereine aus den Dörfern der VG, die für zehn Prozent der Kosten in die Bresche sprangen, nachdem sich Heinz Reifferscheid von den Jünkerather Leichtathleten unermüdlich dafür eingesetzt hatte.

Diese Hoffnung hat Diane Schmitz nun auch für das Freibad, auch wenn dessen Sanierung deutlich länger dauern wird: "Wir sind uns sicher, dass wir die zehn Prozent gestemmt bekommen."

Nebeneffekt des Ganzen: ein schön konkretes Thema für die Bürger, wenn SPD-Landtagskandidatin Astrid Schmitt am Samstag in Stadtkyll ihre Wahlkampfrunde dreht, von 14 bis 18 Uhr.

Da können die Stadtkyller direkt einmal nachfragen, wie es um die versprochene Hilfe aus Mainz für das Freibad derzeit steht.

Meinung

Sauberes Klinkenputzen

Über einen Mangel an kniffligen Aufträgen kann sich Bürgermeisterin Diane Schmitz seit ihrem Antritt im Januar 2010 nicht beklagen. Eine ihrer größten Aufgaben ist, neben der Bewältigung der Verwaltungsreform, die Rettung des so beliebten wie ramponierten VG-Schwimmbads im Stadtkyller Wirfttal. Erfreulich zu sehen, wie sie dafür um Unterstützung kämpft - und dass die angesprochenen Firmen sie dabei nicht hängen lassen wollen. Daran darf sich die Landesregierung gerne ein Beispiel nehmen. fp.linden@volksfreund.de

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