Stahler Friedhof: Wackeliger Grabstein sorgt für Ärger

Bitburg-Stahl · Die Stadt Bitburg lässt jährlich die Standfestigkeit von Grabsteinen überprüfen. Beanstandet wurde der Stein der Eltern von Martin Epper aus Stahl. Doch der kritisiert die Stadtverwaltung, erst durch die Prüfung sei dieser instabil geworden. Die Verwaltung weist die Kritik zurück.

 Die Stabilität von Grabsteinen muss jedes Jahr überprüft werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Die Stabilität von Grabsteinen muss jedes Jahr überprüft werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg-Stahl. Der Stein des Anstoßes ist ein Grabstein. Und dieser wurde nicht nur im übertragenen Sinn, sondern tatsächlich angestoßen. Wobei es eher ein Drücken als ein Stoßen war. Und zwar mit Hilfe eines so genannten Kipptesters. Solche Tester werden eingesetzt, um die Standfestigkeit von Grabsteinen zu überprüfen. Auch die Stadt Bitburg besitzt ein solches Gerät: den "Kipp-Tester plus 300 N". 300 N steht für die 300 Newton, mit denen dabei gegen den Stein gedrückt wird. Newton ist eine Maßeinheit, in der Kraft gemessen wird.
Eine Vorgabe der Berufsgenossenschaft verpflichtet die Stadt, die Standfestigkeit der Steine auf ihren Friedhöfen jedes Jahr zu überprüfen. Dazu zählt auch die Gräberanlage in Stahl, wo ebenfalls kürzlich geprüft und dabei auch mangelnde Stabilität moniert wurde. Und das unter anderem am Grab der Eltern von Martin Epper, der deshalb von der Stadtverwaltung aufgefordert wurde, diesen Missstand umgehend zu beheben.
Der Mann aus Stahl hat dies auch getan. Er hat einen Steinmetz beauftragt, der hat seinen Job erledigt, und nun ist Martin Epper gespannt auf die Rechnung. Eine Rechnung, die er eigentlich gerne an die Stadt weiterreichen würde. Denn nach Auffassung Eppers wurde der Grabstein erst durch den Test gelockert. "Ich war vor Allerheiligen am Grab und habe dabei die Stabilität selbst überprüft", sagt Epper. "Und damals hat er noch absolut fest gestanden."
Als dann das Aufforderungsschreiben der Stadt gekommen sei, habe er den Stein erneut geprüft und bemerkt, dass dieser locker sei. Für Epper steht deshalb fest, dass das Wackeln eine Folge des Prüfverfahrens ist. Er habe darüber mit einem Steinmetz gesprochen, der im erklärt habe, dass sich bei einem solchen Belastungstest selbst feste Steine lockern würden.
"Die Prüfung erfolgt mittels eines nach den Vorschriften geeichten Spezialgeräts", erklärt Werner Krämer von der Stadtverwaltung. "Es wird also nicht willkürlich an den Grabsteinen gewackelt." Bei diesen Prüfungen würden immer wieder Steine auffallen, die nicht standfest seien. Dazu zählten manchmal auch Exemplare, die auf den ersten Blick eigentlich sicher wirkten.
Dass dies auch für das Grab seiner Eltern gilt, glaubt Epper allerdings nicht. Und wie er erklärt, sei er mit dieser Meinung nicht allein. Er kenne vier, fünf weitere Grabeigentümer, die ähnliche Erfahrungen gemacht hätten. uhe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort