UMWELT

Zur Berichterstattung über die Gefährdung heimischer Obstbäume schreibt diese Leserin:

Schön wär\'s, wenn die Mistel die einzige oder größte Bedrohung für unsere Obstbäume wäre. Durch den momentanen Trend weg von der kleinflächigen Streuobstacker-Landwirtschaft hin zu riesigen Maisfeldern werden jetzt reihenweise gesunde wie kranke Obstbäume umgelegt, vor Ort zersägt und verbrannt, damit sie den großen Ackermaschinen nicht im Wege stehen. Was derzeit hier in der Eifel mit den alten Bäumen gemacht wird, ist noch viel schlimmer als der Mistel-Befall. Selbst ein Baum voller Misteln, sogar eine abgestorbene Baum-Ruine hat mehr ökologischen Wert als ein ganzes Maisfeld. Wenn ein Baum vor lauter Misteln durch Beschneiden nicht mehr zu retten ist, sollte man ihn bis zu seinem freiwilligen Umfallen stehen lassen. Er dient noch als Wohnraum für Specht, Hornisse, Steinkauz und Fledermaus, als Ansitzplatz für Bussard und Falke sowie Nahrung für viele Tierarten. Wenn die Biogas-Industrie weiter so boomt, brauchen wir uns aber über Mistel-Bekämpfung keine Gedanken zu machen. Weil die Bäume alle weg sind. Martina Hebler, Dreis

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