Vorerst kein weiterer Straßenausbau

Nach viermonatiger Verspätung verabschiedete der Ortsgemeinderat einstimmig den Haushalt 2008 mit 496 000 Euro Defizit.

Lissendorf. (jtz) Seit vier Monaten arbeitet die Ortsgemeinde weder mit einem beschlossenen noch genehmigten Haushalt. Ortsbürgermeister Lothar Schun begründete dies mit dem Untreuefall im Jünkerather Rathaus und dem dadurch aufgetretenen Arbeits-Stau bei der Verwaltung. Zudem sollte die Schadensabwicklung korrekt ausgewiesen sein, damit der Plan nicht Makulatur sei.Gemeinde investiert in Kindertagesstätte

Die Veranschlagung des großen Lissendorfer Projekts "Vorausfabrik" konnte keine haushaltsmäßige Berücksichtigung finden, weil dies umfangreiche Gespräche erfordert. "Wir werfen kein Geld aus dem Fenster, freiwillige Ausgaben sind kaum enthalten", kommentierte Ortsbürgermeister Lothar Schun, der einen Verwaltungshaushalt mit Einnahmen von 1 069 000 Euro und Ausgaben von 1 565 000 Euro vorlegte. Hieraus resultiert ein Defizit von 496 000 Euro.Der Vermögenshaushalt schließt mit 1,8 Millionen Euro ab und sieht außer Verbesserung des Kinderspielplatzes und der Kindertagesstätte keine weiteren Investitionen vor. In Kürze transportiert eine Baufirma die Container für den Jugendraum zum Grundschulgelände. "Große Maßnahmen wie der Straßenbau sind in 2008 und 2009 nicht vorgesehen, zumal wir jetzt den Bürgern nach Vorliegen der Beitragsbescheide eine Zahlungspause einräumen müssen", argumentierte Schun.Umleitung ärgert Geschäftsleute

Ex-Ortsbürgermeister Karl Weber bemängelte die Kosten für die Pflege von Windschutzhecken auf der Haushaltsstelle Wirtschaftswege, die aber auch zu seiner Amtszeit so erfolgten, und entwickelte ein Horrorszenarium beim Bestattungswesen wegen geringer Gebühren für Urnengräber. Bei dem Wortgefecht konterte Schun: "Wenn er (Weber, Anm. d.Red.) als Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses auftritt, sollte er Beanstandungen zu Protokoll bringen und nicht im Nachhinein ohne Kenntnis des Ortsbürgermeisters die Verwaltung aufsuchen." Nach ausgiebiger Beratung wurde der Haushalt einstimmig beschlossen. Unzufrieden sind die Geschäftsleute mit der offiziellen Straßenumleitung über Oberbettingen. Die Ortsgemeinde bemüht sich intensiv um eine Lösung, den Autoverkehr aus Richtung Jünkerath über Gönnersdorf zu leiten mit Einschränkung des Schwerlastverkehrs.

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