Häuslebauer fliegen auf Neidenbach

NEIDENBACH. Der Ortsgemeinderat Neidenbach hat die vor 13 Jahren begonnene Planung für das Neubaugebiet "Im Brühl" einen wichtigen Schritt voran gebracht. Bürger können zum Entwurf Stellung nehmen.

 Hier soll Neidenbach wachsen: Rechts ist der Kindergarten zu sehen, oben eine Häuserzeile der Straße "Im Tal". Links vom derzeitigen Wirtschaftsweg plant die Gemeinde das Neubaugebiet "Im Brühl". Dort sollen rund 20 Baugrundstücke entstehen. Foto: Marcus Hormes

Hier soll Neidenbach wachsen: Rechts ist der Kindergarten zu sehen, oben eine Häuserzeile der Straße "Im Tal". Links vom derzeitigen Wirtschaftsweg plant die Gemeinde das Neubaugebiet "Im Brühl". Dort sollen rund 20 Baugrundstücke entstehen. Foto: Marcus Hormes

Wer derzeit ein Haus bauen will, kann in Neidenbach (960 Einwohner, Verbandsgemeinde Kyllburg) praktischen Anschauungsunterricht nehmen. Ein Spaziergang zwischen den prächtigen Häuserzeilen an der Mafridstraße, der Humerichtstraße oder "Hinter dem Tempelhaus" bringt garantiert viele Ideen und macht Lust auf mehr. Mehr will auch die Ortsgemeinde - ermutigt durch das kräftige Wachstum in den vergangenen Jahrzehnten. Im zuletzt erschlossenen Gebiet "Hinter dem Tempelhaus" stehen noch fünf gemeindeeigene Grundstücke zum Verkauf (25 Euro pro Quadratmeter, voll erschlossen). In dieser Ausgangslage bekam der Gemeinderat wieder einmal ein Dauerthema auf den Tisch: das Neubaugebiet "Im Brühl" im Nordwesten.27 Sitzungen und kein Ende

Der Grundsatzbeschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans stammt aus dem Jahr 1992. Seitdem stand der Plan in rekordverdächtigen 27 Sitzungen auf der Tagesordnung, zuletzt im Jahr 2000. Genaue Gründe für die Verzögerung kann kein aktuelles Ratsmitglied nennen. Schwierigkeiten im Verfahren, andere Prioritäten - "Im Brühl" wurde immer wieder hinausgeschoben. Am 20. Juli 2006 läuft jedoch eine Frist für Altverfahren ab, nach der alle bisherigen Planungsschritte verfallen würden. "Die Gemeinde müsste dann ganz von vorne anfangen", teilte Bürgermeister Bernd Spindler (SPD) mit. Zudem bekommt die Gemeinde Kredite zum Bezahlen der Planungsrechnungen nur genehmigt, wenn das Gesamtprojekt steht. Knapp 40 000 Euro sind bisher aufgelaufen. "Im Brühl" sollen rund 20 Baugrundstücke entstehen, etwa die Hälfte davon in Gemeindebesitz. Aus städtebaulicher Sicht liegt die Fläche ideal, da eine Bebauung die Ortslage verdichten würde. Einstimmig beschloss der Rat die Offenlage des Planentwurfs. Mit möglichen Anregungen der Bürger wird sich der Rat dann wiederum befassen. Wenn alles glatt läuft, könnte der Plan Mitte 2005 rechtskräftig werden. Unabhängig davon ist das Dorferneuerungskonzept für Neidenbach zu sehen, das Behörden derzeit prüfen. Über die Erschließungsstraße des künftigen Baugebiets (bisheriger Wirtschaftsweg) sollen auch Kindergarten und Grundschule rückwärtig an die Straße "Im Tal" und die Bachstraße angebunden werden. Dafür stellte der Rat einen Zuschussantrag ans Land. Einen Antrag des Jagdvorstands zum Ausbau des Wirtschaftswegs Heidmauer ("Ober dem Maierhof, Am Schneeberg") lehnte der Rat bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung ab. Die Ratsmehrheit ist der Auffassung, dass andere Wirtschaftswege dringender erneuert werden müssen. Bei einer Holztransportfirma hat die Gemeinde Schadenersatz für Schäden im Wirtschaftsweg Heidmauer geltend gemacht. Mit diesem Geld will die Gemeinde eine Ausbesserung der Fahrbahn bezahlen. Zu Sinn und Unsinn des Wirtschaftswegebaus und der Auszahlung von Jagdpacht-Anteilen an Jagdgenossen entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, bei der auch Nichtratsmitglieder kräftig mitmischten.Gemeinde sucht gebrauchte Tür

Vergleichsweise schnell über die Bühne ging ein Antrag der Neidenbacher Jugendgruppe. Die Jugendlichen wollen zum Großteil in Eigenregie ein Abwasserrohr im Jugendraum verlegen und einen Durchlauferhitzer einbauen. Ferner sucht die Gemeinde eine gebrauchte, gut erhaltene und abschließbare Tür für den Jugendraum. Auf fruchtbaren Boden fiel die Idee zur Gründung eines Fördervereins für gemeindliche Anlagen. Spenden könnten künftig an einen solchen Verein fließen. Dazu soll eine öffentliche Versammlung einberufen werden.

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