Europa fördert Jugendwerkstatt

Darscheid · Die Vogelschutzgruppe in Darscheid hat mit seinem Natur-Erlebnis-Zentrum (NEZ) schon einiges auf die Beine gestellt. Nach Hochseilgarten, Biotop, Indianerpfad oder Garten soll jetzt eine Jugendwerkstatt entstehen. Ziel ist es, Jugendliche für die Umwelt zu sensibilisieren.

Darscheid. "Wir wollen nicht nur Kinder bespaßen, sondern etwas pädagogisch Sinnvolles tun." Das sagt Lothar Boos, Vorsitzender der Vogelschutzgruppe Darscheid, die auch Träger des Natur-Erlebnis-Zentrums ist. Dass hier nicht reine Belustigung stattfindet, wird bei Boos weiteren Ausführungen deutlich.
Seit 1998 wurden in dem Zentrum in Darscheid rund 3000 ehrenamtliche Stunden geleistet. Und es wird weiter gearbeitet. "Es ist alles im Prozess", sagt Boos. Viel wurde schon geschaffen. Zum Beispiel ein Garten mit Permakultur.
Das heißt ein Nutzgarten, der aber auch naturbelassen ist und somit vielen Tieren und Pflanzen ein Zuhause gibt. Für die Jugendlichen, die beim NEZ betreut werden, bedeutet das, dass sie selbst sehen und erleben können, wie gesunde Lebensmittel entstehen.
Schwerpunkt: Arbeitspädagogik


Weitere Projekte, die schon umgesetzt wurden, sind ein Hochseilgarten und ein wild romantischer Indianerpfad. Auch ein 16 Hektar großes Biotop gehört zu den Dingen, die im Laufe der Jahre entstanden sind.
Ein Schwerpunkt bei der Arbeit des Vereins ist die Arbeitspädagogik. "Jugendliche, die noch keine Arbeit haben, werden bei uns sinnvoll beschäftigt", sagt Boos. "Was hier steht, wurde von Jugendlichen aufgebaut", sagt der Vereinsvorsitzende über das Haus, in dem Seminare abgehalten oder Essen gekocht werden kann.
Kommen Gäste wie zum Beispiel Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, dann übernehmen die Jugendlichen auch die Bewirtung, backen Muffins und schenken Kaffee aus. Durch den Einsatz der Jugendlichen und vieles Ehrenamtliches sei ein Wert geschaffen worden, sagt Boos. Er spricht von einer Wertschöpfung von rund einer halben Million Euro. Das Natur-Erlebnis-Zentrum ist stark mit dem Dorfleben in Darscheid verbunden. Auch das gehört laut Boos zum pädagogischen Konzept. "Die Jugendlichen sollen das Dorfleben kennen- und lieben lernen". Neben dem arbeitspädagogischen Bereich haben auch andere Jugendliche die Möglichkeit an umweltpädagogischen Camps teilzunehmen. Seit 1998 seien dies rund 4500 Mädchen und Jungen gewesen, sagt Boos.
Geplant ist derzeit noch eine Jugendwerkstatt. Dafür hat Ministerin Höfken bei ihrem Besuch Geld mitgebracht (siehe Extra)Extra

Ulrike Höfken ist nicht mit leeren Händen zum Natur-Erlebnis-Zentrum in Darscheid gekommen. Im Gepäck hat sie einen Förderbescheid über 52 000 Euro, der für die Jugendwerkstatt verwendet werden soll. 28 600 Euro davon sind EU-Mittel aus den europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. 23 400 Euro sind Landesmittel. noj

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