Keller See lockt wieder mehr Urlauber

Kell am See · Das große touristische Flaggschiff im Hochwald ist wieder besser in Fahrt. Nach der Drei-Millionen-Euro-Investition in neue Häuser sind 2012 rund 15 Prozent mehr Urlauber in den Landal-Ferienpark am Keller Stausee gekommen. Die gerade abgeschlossene Neugestaltung der Rezeption und des Parkshops kostete weitere 100 000 Euro.

Kell am See. Christian Arlmann und seine Partnerin Willy den Hertog sind seit vielen Jahren Stammgäste im Ferienpark am Keller Stausee, der zu der niederländischen Tourismuskette Landal gehört. Seit Montag macht das Paar aus der Nähe von Amsterdam wieder mal Urlaub im Hochwald und ist begeistert. "Als wir angekommen sind, ist uns gleich aufgefallen, wie schön die Rezeption und der Shop geworden sind. Alles ist jetzt viel moderner und heller. Überhaupt hat sich hier sehr viel getan", sagt Arlmann.
So etwas hört Park-Managerin Lieselotte Wegner natürlich gerne: "Unsere Zentrale hat ganz sicher nicht gespart und viel Geld in diesen Park gesteckt. Mit diesen Investitionen waren aber auch große Erwartungen verbunden, die sich auch voll erfüllt haben."
Wegner meint damit aber nicht in erster Linie die erst vor wenigen Tagen beendete Neugestaltung des Eingangsbereichs, der etwa 100 000 Euro gekostet hat. Vor allem der drei Millionen Euro teure Bau von 13 neuen Ferienhäusern und das Aufstellen von zehn Vier-Personen-Mobilheimen hat sich positiv bemerkbar gemacht. Weil der Ferienpark 2011 eine Großbaustelle war, gingen damals die Gäste- und Übernachtungszahlen deutlich zurück. 2012 lief alles wieder im Normalbetrieb, und Wegners Fazit lautet: "Unsere Zuwächse bei den Übernachtungen liegen bei etwa 15 Prozent." Konkrete Zahlen darf Wegner auf Anweisung der Landal-Zentrale nicht nennen. Ein Grund dafür ist möglicherweise die kommende Konkurrenz am nahen Bostalsee, wo im Juni 2013 ein großer Centerparc eröffnet wird.
Doch ein Blick auf die Veröffentlichungen beim Statistischen Landesamt hilft weiter. Die aktuellen Zahlen für die Ortsgemeinde Kell mit neun gemeldeten Betrieben decken die Monate Januar bis Oktober 2012 ab - es fehlen also nur November und Dezember. In diesem Zeitraum machten 31 833 Gäste Urlaub im Ort Kell und blieben dort für 170 538 Übernachtungen. Gegenüber dem Jahr davor sind das Steigerungsraten von 6,7 beziehungsweise 13,3 Prozent.
Gemeinde saniert den Mönch


Walburga Meyer, die Leiterin der Tourist-Info für die gesamte Verbandsgemeinde, geht davon aus, dass 2012 im Hauptort Kell insgesamt 200 000 Übernachtungen erreicht wurden, wovon nach ihrer Schätzung der "Löwenanteil" von etwa 80 Prozent auf den Landal-Ferienpark entfällt. Wie auch immer: "Wir freuen uns natürlich, dass wir in Kell beim Tourismus 2012 ein klares Plus hatten. Auf Landesebene sieht der Trend ganz anders aus", sagt Meyer. Auch VG-Chef Werner Angsten (CDU) verweist auf den aus seiner Sicht erfreulichen Umstand, "dass erst im Ferienpark Millionen bewegt wurden und wir das nun bei unserer Fremdenverkehrsbilanz im positiven Sinn spüren".
Nach den Großinvestitionen in die neuen Häuser und die Umgestaltung der Rezeption ist 2013 mitnichten Stillstand im Ferienpark angesagt. Allein 200 000 Euro werden laut Wegner in die Dachsanierung bei den älteren der insgesamt 204 Ferienhäuser gesteckt. Außerdem wird das Freitrampolin vor dem Haupthaus, ein Blickfang des Parks, ausgetauscht. Im Piraten-Hallenspielplatz - der auch bei einheimischen Kindern und deren Eltern beliebt ist - kommen eine neue Großrutsche und eine Hüpfburg hinzu.
Es gibt allerdings noch ein Großprojekt der Ortsgemeinde, das den Ferienpark direkt berühren wird. Die Kommune Kell packt dieses Jahr die rund 240 000 Euro teure Sanierung des sogenannten Mönchs an. Dabei handelt es sich um ein Bauwerk, das den Wasserstand im Stausee reguliert. Dessen Beton hat Risse.
Während der voraussichtlich drei Monate andauernden Arbeiten muss das Wasser im See bis auf eine Tiefe von einem Meter abgelassen werden. "Wir nehmen dabei aber bewusst Rücksicht auf das Feriendorf und die anderen Seeanrainer und beginnen die Arbeiten erst nach der Saison, also wahrscheinlich im Oktober 2013", sagt Ortsbürgermeister Markus Lehnen.
Extra

Das Feriendorf am Keller Stausee wurde seit September 1969 gebaut, zunächst mit 100 Unterkünften. Träger war zunächst die Hochwald-Ferienhaus Gmbh. Später gelangte das Feriendorf in niederländische Hand und firmiert seit 1996 unter der Marke Landal Green Parks. Die Kette betreibt derzeit 73 Ferienparks in Europa - davon zehn in Deutschland. In der Region Trier ist Landal außer in Kell in Saarburg (Warsberg), Leiwen (Sonnenberg), Kröv (Mont Royal) und Stadtkyll (Wirftal) vertreten. ax

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