Meerfeld schafft das knappe Rennen

BERNKASTEL-WITTLICH. (mai/iro) Zum zweiten Mal hat Meerfeld den Dorf-Wettbewerb gewonnen, der mittlerweile "Unser Dorf hat Zukunft" heißt. Knapp ließ der Eifel-Ort Veldenz und Talling hinter sich.

Per Schellenmann erfuhren die Meerfelder gestern von ihrem ersten Platz im Dorfwettbewerb. Franz-Josef Bernardy, der in Zeiten, in denen es das Amtsblatt noch nicht gab, diesen Job innehatte, ging bimmelnd durch den Ort und verkündete die Neuigkeit. Die Freude war allenthalben groß, nicht nur bei Bürgermeister Karl Weiler, der die Kreisverwaltung schon ungeduldig am Morgen gelöchert hatte. Sieg kommt überraschend

"Super!", meinte Wilfried Stolz, Wirt des Meerfelder Brunnenstübchens. Er hatte nicht mit einem Sieg gerechnet. Wie viele andere meinte er: "Wir hatten starke Gegner, vor allem Veldenz." Das sah wohl auch die Jury so. Die Kreiskommission, unter der Leitung von Landrätin Beate Läsch-Weber, war zwei Tage im Landkreis unterwegs gewesen, um sich die sechs Teilnehmergemeinden Veldenz, Talling, Lückenburg, Minheim und Morscheid-Riedenburg anzusehen. Das Ergebnis: Alle Orte lagen sehr dicht beieinander. Veldenz und Talling belegten die Plätze zwei und drei. Die Kommission habe sich beeindruckt gezeigt, von der in allen Gemeinden vorhandenen Bereitschaft, sich nachhaltig und gemeinsam für eine Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum einzusetzen, hieß es in der Pressemitteilung der Kreisverwaltung. Die Kommission fand viele positive Beispiele für ein reges Vereinsleben, für regionaltypisches Renovieren und für Bauerngärten. Überall war das Interesse am Wettbewerb groß, viele Bürger beteiligten sich an den Ortsbegehungen. Meerfeld überzeugte die Jury mit einer Vielzahl gemeinschaftlicher Aktivitäten und einem aktiven Vereinsleben. So hatten Bürger und Ratsmitglieder in dem touristischen Ort beispielsweise den Jugendkeller renoviert, Fassaden angestrichen und den Busplatz abgesandet. Neun Vereine tummeln sich in dem kleinen Ort, und so mancher Meerfelder ist Mitglied bei fast allen. Zudem zählte für die Kommission die besondere Lage Meerfelds im Maarkessel und die Einbindung des Orts in die Landschaft. Abgerundet wurde das positive Bild durch eine laut Kommission hervorragende Präsentation. Beate Läsch-Weber gratulierte den Meerfeldern gestern herzlich per Pressemitteilung. Sie drücke der Siegergemeinde schon jetzt für den Gebietsentscheid, der vom 20. Juni bis 15. Juli ausgetragen wird, kräftig die Daumen. Über das gute Abschneiden des Hunsrückorts Talling freute sich Ortsbürgermeister Erich Thösen. "Für uns ist es eine alte und neue Nachricht: Unser Dorf hat Zukunft", merkte er an, als er vom TV erfuhr, dass Tallling es auf den dritten Platz geschafft hat. Auch wenn gestern Abend in Talling nicht die Sektkorken knallten, werden "wir das gute Abschneiden sicherlich in irgendeiner Form anerkennen". Gestern Abend wurde aus dem Feiern allerdings nichts. Denn an der fast fertigen Grillhütte sei ein Arbeitseinsatz geplant. In Talling hält man es laut Thösen mit der Reihenfolge: "Planen, bauen, feiern."Talling erhält Lob für dörflichen Zusammenhalt

Positiv habe die Kreiskommission, die erst am Montag den 240-Einwohner-Ort unter die Lupe nahm, in Talling vor allem den dörflichen Zusammenhalt und die gemeinsamen Aktivitäten gewertet. Talling konnte beispielsweise mit 27 Patenschaften für Blumenbeete glänzen. Beispielhaft sei sicherlich auch der 5000 Quadratmeter große Spielplatzbereich. Dagegen tut sich der Ort laut Thösen beim Thema Arbeitsplätze schwerer. Zwar verfügt das Dorf mit dem Hof von Rudolf Manz über einen landesweiten Vorzeigebetrieb, dafür fehle es jedoch an Tourismus.

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