In Extremo vor 3000 Fans im Amphitheater

Trier · Einen lauen Sommerabend, eine historische Open-Air-Kulisse und echte Fans – Mehr brauchte es nicht, um am Freitagabend das Trierer Amphitheater für die Sängerkrieg Tour der Mittelalter-Band In Extremo zu füllen.

In Extremo vor 3000 Fans im Amphitheater
Foto: Mandy Radics

(MRA) 3000 Fans, unter ihnen der wohl jüngste Fan, der vierjährige Tamino aus Mainz, sind ins Amphitheater zur Sängerkrieg-Tour von In Extremo gepilgert, um sich mit mittelalterlichen Metal-Klängen berauschen zu lassen. Unter dem Applaus des Publikums entern In Extremo die Bühne mit „Sieben Köche“. Das letzte Einhorn, alias Sänger Michael Rhein, heizt dem Publikum mit seiner Reibeisenstimme und seinen mittelalterlichen Gefährten Yellow Pfeiffer, Flex der Biegsame, Dr. Pymonte, Die Lutter, Van Lange und Morgenstern von Anfang an richtig ein.

Highlight der Bühnenshow sind die krachenden pyrotechnischen Effekte, die als heiße Flammenzungen aus der Bühne hervor schießen. Feuerwerke entzünden sich und tanzen im farbigen Licht. Ein Stab, aus dem beidseitig Funken sprühen, wirbelt im Kreis. Das Publikum jubelt. Ein mehr als zweistündiges Set spielen die Jungs ohne Pause, aber mit nicht endender Energie. Schweißüberströmt gibt Sänger Rhein Songs wie „Spielmann“, „Ave Maria“ oder „Ai Vis Lo Loop“ zum Besten. Das Publikum ist textsicher dabei. Nach „Omnia Sol Temperat“ stößt die Band mit ihren Fans „Auf’s Leben“ an und will sich verabschieden. Damit lässt sich das Publikum nicht abspeisen und fordert einige Zugaben ein.

Markenzeichen der Band ist die Verbindung von Metall-Klängen und mittelalterlichen Instrumenten. Harte Gitarren- und Schlagzeugklänge können so mit altertümlichen Instrumenten wie Marktsack-Pfeife, Schalmei oder Harfe verschmelzen. Dazu kommen mittelhochdeutsche, lateinische oder isländische Texte, deren Inhalte ebenso wie die Instrumente dem Mittelalter entlehnt sind. Gedichte von Goethe oder dem alten Textbuch Carmina Burana werden adaptiert und kreieren so den unverwechselbaren Sound von In Extremo, die sich seit 14 Jahren auf der Bühne behaupten.

Korpiklaani (Klan des Waldes), die Vorband des Abends, ist eine finnische Folk-Metal-Band, die sich nicht hinter In Extremo verstecken muss. Weit über ihre Heimatgrenzen hinaus bekannt, spielen sie harte Metal-Musik gepaart mit traditioneller Volksmusik. Ihre Texte, wahlweise auf finnisch oder englisch, beschäftigen sich oft mit der Natur.

Fazit: Optisch und musikalisch gelungenens Konzert mit harten Klängen und feurigen Effekten. Bitte mehr Konzerte in den Gemäuern, in denen einst Gladiatoren mit wilden Löwen kämpften.

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