500 Liter feinster Riesling-Most

Perl · Auf dem Hasenberg in Perl erntete Winzermeister Thomas Schmitt am letzten Novembertag die letzten Trauben des Jahres. Daraus entstanden 500 Liter Riesling-Most. Spät-Lese ist in Deutschland ein Qualitätsprädikat.

Perl. Spätlese im Perler Hasenberg: Winzermeister Thomas Schmitt nutzte den letzten November-Tag bei milden Temperaturen und Sonnenschein zu einer späten Weinlese. Eigentlich wollte er die Riesling-Trauben bis zum ersten scharfen Nachtfrost hängen lassen, um so einen prächtigen Eiswein ernten zu können, aber da kein Frost, stattdessen nur Regen in Sicht ist, entschied sich der saarländischen Spitzenwinzer zur Ernte.
Und dieser Kraftakt lohnte sich: 500 Liter feinsten Riesling-Most gewann er auf diese Weise. Und das Mostgewicht lässt den mehrfachen Gewinner des großen Staatsehrenpreises des Saarlandes jubeln: 106 Öchsle garantieren eine feinste Auslese. Spätlese also nicht missverstehen: Gemeint ist nur die Tätigkeit. Spätlese ist in Deutschland aber auch ein Qualitätsprädikat, das allerdings zwischen Anbaugebieten und Rebsorten variieren kann.
Mit seiner Auslese liegt Thomas Schmitt aber deutlich über einer Spätlese. "Das war das Tüpfelchen auf dem i", freut sich der Winzer aus Perl nach erfolgreicher Ernte. Auch die sonstigen Ergebnisse verheißen ausgesprochen Gutes. Thomas Schmitt, der in diesem Jahr Geduld wie kaum ein anderer saarländischer Kollege zeigte und sehr spät erst die Trauben erntete, ist mit der Qualität hochzufrieden. "Die Menge ist normal, aber die Qualität überdurchschnittlich gut", meint er begeistert.
Vielleicht ein Jahrhundertwein


Und das sagt ein Winzer, der mit Lob oder gar mit Superlativen mehr als zurückhaltend ist. "Es könnte sogar ein Jahrhundertwein werden", schwärmte der Qualitäts-Perfektionist vom Weingut Schmitt-Weber.
Eigentlich sagt der erfolgreiche Winzer nichts Neues: Seit Jahren sind die saarländischen Weine von der Obermosel auf dem Vormarsch und gelten vielerorts als echter Geheimtipp. Und Winzerpräsident Helmut Herber weiß einen weiteren Pluspunkt zu nennen: "Zum einen haben wir in den letzten Jahren stets Glück mit dem Wetter gehabt, und auch die Klimaveränderung kommt uns zugute, aber unsere Winzer sind auch beständig besser geworden."
So darf man sich wohl wieder auf einen vorzüglichen Jahrgang 2011 freuen. Jetzt hat Thomas Schmitt nur noch die Qual der Wahl, wie er sein außergewöhnliches Riesling-Tröpfchen nennen soll. Nikolaus und St. Barbara lassen da ja vielerlei Namenskombinationen zu. rupp

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